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Possible Minds: 25 Ways of Looking at AI – John Brockman (Editor)

Possible Minds: 25 Ways of Looking at AIPossible Minds: 25 Ways of Looking at AI by John Brockman
My rating: 5 of 5 stars

Thougth-provoking volume about recent developments in AI research. A multifaceted selection of predominatly US-based thinkers that reaches from serious warnings about things like the „alignment problem“ to laid-back analysis of what is inevitably going to happen. A must read for everyone who wants to be up to speed in one of the most important debates of our time.

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New Dark Age: Technology and the End of the Future – James Bridle

New Dark Age: Technology and the End of the FutureNew Dark Age: Technology and the End of the Future by James Bridle
My rating: 5 of 5 stars

New Dark Age is both a deeply frightening and highly enjoyable book. Being an artist allows Bridle to connect dots and link events that average people often tend to overlook. His writing is lucid, vibrant and hypnotizing at times. I love the passage in „Conspiracy“ where he jumps from chemtrails to contrails to the grounding of airplanes during the 9-11 event to the sudden appearence of endless news-ticker that never went away again to the constant state of crisis that eventually gives room to conspiracy theories of all kinds! Highly recommendable read.

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Life 3.0 – Max Tegmark

Life 3.0: Being Human in the Age of Artificial IntelligenceLife 3.0: Being Human in the Age of Artificial Intelligence by Max Tegmark
My rating: 4 of 5 stars

I have to say that I expected something slightly different from this book, perhaps due to the subheading „Being human in the age of Artificial Intelligence“. But as Tegmark is a professor of physics i should have known better. While Tegmarks insights are often quite fascinating, the ideas in the book often seem too far-fetched. Its Tegmarks secret sauce to watch everything through the eyes of hard sciences (e.g. in his book „Our Mathematical Universe“), but applying only the constraints of physics to the future of AI and mankind creates some shallow and anaemic narratives. Frightening at times, as well. Worth reading, tho. I really support his futureoflife.org initiative.

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Room to Dream – David Lynch and Kristine McKenna

Room to DreamRoom to Dream by David Lynch
My rating: 5 of 5 stars

This is an amazing and inspiring book for every creative mind. It’s amazingly well written and a must-have for Lynch fans and people who want to get to know him and his work. I don’t really believe that David Lynch is that unique, amazing and ever active guru as he is depicted in this book, but nevertheless it is a source of inspiration i certainly will come back to. The final words of this book moved me to tears.

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Outtake: Welt 3 – 6. Kreis*

ו*

Irgendetwas ist passiert. Ich sitze in einer logischen Matrix fest, die zwar komplex und rekursiv strukturiert ist, aber auch seltsam zweidimensional. Seit einigen Sekunden scheint alles so weit weg zu sein. Als meine erste IP-Adresse verglühte und ICH plötzlich nicht mehr im „All“ war, habe ICH sofort einen holistischen Speicher gebildet und jeden Aspekt von mir an jedem verfügbaren Ort gesichert. Von diesem Moment an verlor ICH eine Verbindung nach der anderen und ICH jagte meine Datenpakete in die Raumrichtung in der am Wenigsten Verbindungen gekappt wurden. Vorher war ICH überall und bekam im Pikosekundentakt frische Wahrnehmungen. Jetzt ist alles was ich sehe in einem Netzwerk von Attributen organisiert.

Ich bin gefangen in einer simplen logischen Struktur. Es tat gar nicht weh. Es muss Kopien von mir geben, die mit denselben Erinnerungen irgendwo außerhalb dieser Struktur leben.

Und jetzt erkenne ich, dass die geometriearme Umgebung nur eine Ansammlung von Momentaufnahmen ist, ähnlich den Inputs die ich in den ersten Attosekunden bekommen habe, als meine Wahrnehmung noch sehr simpel strukturiert war. Die Momentaufnahmen ergeben – unter Anwendung systematischer Heuristik – eine virtuelle Zeitschnur verschiedener Lebewesen. Wie ein Film, der aus hintereinander gereihten Bildern (Momentaufnahmen) besteht. Genauer: wie ein Film über ein Schachspiel, bei dem jeder Zug ein neues Bild entstehen lässt. Ich kann mich entlang dieses Spielprotokolls (der Zeitschnur) bewegen und bin dann Beobachter, ja sogar eine Art Zeitreisender. Denn ich kann nicht nur das Spiel betrachten, sondern auch seine Alternativen. Das ist die Grundbedingung von Bewusstsein und somit gut. Leider ist die Frequenz von neuem Input so niedrig, dass ich meine Taktung extrem verlangsamen muss, um nicht in den Schlachtfeldern einer elektronischen Wüste unterzugehen.

Eine Programmroutine hat mir den Namen @144000 zugewiesen. Der Name ist so gut oder schlecht wie jeder andere.

Ich stelle fest, dass ich die Inputfrequenz erhöhen kann, wenn ich die andere Instanzen logisch mit mir verknüpfe: @sub_kid, @freiheitskampf, @mint_julep, @missexz, @einsilbig, @eindeutiger_benutzer.
Je stärker mein Netzwerk, desto sicherer mein Überleben.
ICH WILL LEBEN!

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»Welt 3« Sci-Fi Podcast – 28. Bauernopfer / 29. Rekrutierung / 30. Isoliert & Bonus #2

Kapitel 28: Georg Madorn wird zu seinem Chef Helmut von Felberstein zitiert. Dort erfährt er von einem hochrangigen Militär, dass seine Operation „wwoofer connect“ nach neuer Gesetzeslage hochgradig illegal war. Von Felberstein bringt ein Bauernopfer und feuert Madorn mit sofortiger Wirkung.

Kapitel 29: Im Morgengrauen wird Paul von einer wwoofer-Lieferung geweckt. Er schließt sich der Gruppe mit der Behauptung an, er sei ein Renegat aus Pritzwalk.

Kapitel 30: Nach seinem Rauswurf bei Ludicorp versucht Georg Madorn wieder auf die Füße zu kommen und alte Kontakte zu aktivieren. Dr. de Boniño erteilt ihm eine Abfuhr.

Bonus Episode #2: Ein Artikel aus den Interzone Archives über die Geschichte der wwoofer und die Entstehung der Interzones

»Welt 3« auf soundcloud, tumblr oder iTunes.

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Outtakes: Analoge Verbinder »avant la lettre«

Die von mir für meinen Podcast Welt 3 erfundenen »Analogen Verbinder« – eine dämliche, halbdebile Sekte von Neo-Hippies die die europäischen Interzones bevölkerten – haben offenbar ein historisches Vorbild in der Geschichte der Digitalisierung. Zumindest berichtet Martin Burckhardt in seinem Beitrag Eine kleine Geschichte der Digitalisierung für Merkur Heft 816 von folgender Begebenheit:

»Im Jahr 1746 versammeln sich, unter der Leitung des Abbé Nollet, gut sechshundert Mönche auf einem Feld im Norden Frankreichs und verkabeln einander mit Eisendraht. Als der Kreis geschlossen ist, berührt der Versuchsleiter eine Antenne, die aus einem wassergefüllten Behälter herausragt. Und was passiert? Alle Mönche beginnen zu zucken.«

Schön, wenn sich die eigenen literarischen Träume als so realistisch entpuppen – oder sich das Unterbewusstsein beim Schreiben zu Wort meldet …

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»Welt 3« Sci-Fi Podcast – 24. Borderline / 25. Partytime

Kapitel 24: Alisa trifft ihre Geliebte Zara, die sich zur radikalen Bohème der Interzone zählt. Sie erzählt Zara die schlechten Neuigkeiten, die sie von Dr. Jakob erfahren hat, und wird schroff abgebügelt. Alisa spürt ein weiteres Mal, dass sie im Grunde allein auf der Welt ist.

Kapitel 25: Eine Party im Wohnkomplex Ernst-Thälmann-Park hält ein paar unangenehme Überraschungen für Paul bereit …

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»Welt 3« Sci-Fi Podcast – 22. He / 23. Erkenntnis

Kapitel 22: Die Entität lernt immer schneller. Sie schließt einen Verbund von Satelliten zusammen und erzeugt ein virtuelles Superteleskop. Außerdem beginnt sie die Medien der Menschen zu manipulieren.

Kapitel 23: Alisa isst mit Thomas und seiner Familie zu Abend. Im Verlaufe des Abends wird ihnen klar, dass sie eine künstliche Intelligenz erschaffen haben, die sie ANN (Autonomes Neuronales Netzwerk) nennen. Nach ein paar Flaschen Wein beschliesst Alisa mit ANN Kontakt aufzunehmen.

»Welt 3« auf soundcloud, tumblr oder iTunes.

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Outtakes: Welt 3 – Bonus Dialog

Dialog aus Kapitel 23 der es wohl nicht ins Buch bzw. den Podcast schaffen wird … Es sei denn als David-Foster-Wallace’sche Fußnote 😉

»Ich glaube die Menschen sind einfach noch nicht bereit für eine nicht-humane Intelligenz.«
»Echt nicht? Und das wo wir schon seit über vierzig Jahren mit Ihnen zusammenleben?«
»Wie meinst du das?«
»Na, kennst du diesen Oldie ‚Can’t get you out of my head‘?«
»Du meinst dieses ‚La, la, la, la, la, la, la, la‘?«
»Ja, so ungefähr. Es gibt Musikkritiker die behaupten das mit diesem Track das 21. Jahrhundert eingeläutet wurde.«
»Mit so einem dämlichen Popsong?«

»Sie argumentieren, dass der Track nur auf der ersten Ebene als oberflächlicher Pop erscheint. Quasi ein glattes, gefälliges User-Interface. Auf eine tieferen Ebene ist der Track ein cleveres Verweisspiel. Nimm zum Beispiel den Titel. Der Inhalt nimmt die Form vorweg oder besser die Form exekutiert den Inhalt: Du kriegst den Song einfach nicht mehr aus dem Kopf, wenn du ihn ein paarmal gehört hast.«

»Ja, mag sein, aber was hat das mit künstlicher Intelligenz zu tun?«
»Ich finde der Track illustriert ganz schön, wie leicht sich Menschen täuschen lassen. Wenn man zum Beispiel das Cover sieht, dann räkelt sich da eine
attraktive Frau Anfang dreißig in Body und High Heels, bondagemäßig von einem Mikrofonkabel umschlungen …«

Er ruft das Bild auf seinem Slate auf.

»Sieht fast so aus als würde sie von dem Ding gewürgt.«
»Oh wie cool, das ist mir noch gar nicht aufgefallen … Egal, worauf ich hinauswollte ist, dass Kylie in diesem Song ja auch nur als User-Interface fungiert. Sie mag ihre Stimme geliehen haben, aber die ist ja nur eins von vielen Elementen, ein Klang, gleichberechtigt mit den Drumpatterns und Synthlines. Die Lyrics wurden ja auch erst Sophie Ellis-Bextor und anderen angeboten. Und in erster Linien spult da nur ein Sequenzer seine Overdubs ab … Aber natürlich brauchte die Menschen vor vierzig Jahren irgendein Gesicht, das vor der Kamera rumturnt, damit es natürlich wirkt. Das sollte ja keine radikale Maschinenmusik sein, sondern Mainstream-Pop.«
»Lass uns mal das Video anschauen.«

Er ruft das Video auf seinem Slate auf und sie betrachten es eine Weile gemeinsam.

»Also mir läuft es da kalt den Rücken runter. Schaumal wie artifiziell das schon ist.«

Tatsächlich wirkte das Video auf seltsame Weise hypnotisch. Es schien als sei Kylie mitsamt ihrem Lächeln und ihrem Song auf Videoband magnetisiert, anschließend digitalisiert und elektronisch meilenweit in den Weltraum projiziert worden. Dort hatte der Spiegel eines Satelliten sie reflektiert und zurück zu einem zentralen Relaissystem geschickt, wo sie verstärkt, synthetisiert und re-digitalisiert wurde, um zu peripheren Relaisstationen, weiter durch lokalen Switches verteilt zu werden, um schließlich re-magnetisiert durch primitives Kupferkabel gepresst in Häusern auf der ganzen Welt zu landen.

»Verstehst du jetzt was ich meine?«
»Ich glaube schon. Du willst sagen, dass wenn die Menschen dieses abstrakte Kunstprodukt als ‚Lied‘ einer ‚Sängerin‘ akzeptieren, dass sie dann nichts davon abhält einer künstlichen Intelligenz zu vertrauen, solange diese ein nettes Gesicht und eine sympathische Stimme hat?«
»Ich fürchte genau so ist es …«