Artikel
0 Kommentare

DOK Hackathon Berlin auf ARTE Future

Die Ergebnisse des ersten Berliner DOK Hackathons sind ab heute online auf ARTE Future. Es lohnt sich auf jeden Fall reinzuschauen und zu staunen, was man in nicht mal 72 Stunden mit einem kleinen Team so schaffen kann …

Webdoc

Read: Die Geburt der Webdoc aus dem Geiste der Kybernetik

Artikel
0 Kommentare

monochrom’s ISS – In space no one can hear you complain about your job

Oft haben wir sie am Rande erwähnt, doch nie in voller Gänze vorgestellt: Die Künstlergruppe monochrom aus Österreich und Deutschland, die sich mit den folgenden Worten gut selbst einführt:

monochrom ist durchaus eine international agierende, in wien, graz und bamberg situierte kunstneigungsgruppe, seit etlichen jahren umtriebig, mit diversen volontariaten in zahlreichen realitäten

Momentan sind Teile der Gruppe (Johannes Grenzfurthner, Franz Ablinger, Roland Gratzer) in Berlin um die letzte drei Teile der Improv Reality Sitcom ISS aufzuführen.

Die Improvisation beruht auf der Annahme, dass das Arbeiten und Leben auf der International Space Station die Teilnehmer nicht nur vor schwierige wissenschaftliche Herausforderungen stellt, sondern auch private Katastrophen und haarsträubende Psychodynamiken provoziert. Die vier Schauspieler müssen auf Überraschungssituationen reagieren die lose auf geleakten Daten der tatsächlichen ISS basieren. Ein Fakt, der allerdings auch gerne bezweifelt werden darf.

Es braucht ein paar Folgen bis man die Crew um den Redneck Captain Ulysses Van Hundsbak (Jeff Ricketts) aus Amarillo, Texas ins Herz geschlossen hat, aber dann gerät die Sitcom zu einem furiosen Vergnügen, das seine Vorbilder durchaus bei alternativen SF-Serien wie LEXX, Torchwood oder Firefly findet. Bei letzterer hat Darsteller Jeff Ricketts auch tatsächlich mitgespielt.

In jeder Folge stellt der deutsche Dipl.-Ing. Bodo Holzmann (Johannes Grenzfurthner) von ESOC Ground Control in Darmstadt die Crew vor schwierige Aufgaben, die diese in der Regel nicht lösen kann. Um das Versagen zu verarbeiten steht den Austronaut_innen der jüdische Psychologe Dr. Mordecai Finkelstein (Roland Gratzer) zur Verfügung, dem in Episode 4 eine kühne Mission gelingt.

monochrom’s ISS / Episode 4 / „Rendezvous with Ramov“ from monochrom on Vimeo.

Spätestens nachdem Dr. Finkelstein den russischen Mafiosi Ramov mit einer AK-47 überwältigt, als er vom Mittagessen in einem palästinensischen Restaurant in Darmstadt zurückkehrt (da die ESOC-Kantine kein koscheres Essen serviert), zeigt die Sitcom ihr volles Potential: Science Fiction als Genre-Blaupause um einen aufgeklärten Kommentar zur Jetztzeit abzugeben, der von den thematischen Sachzwängen der sogenannten Realität befreit ist. Dr. Finkelstein gewinnt in Ramov einen wichtigen Verbündeten der Israel Defense Forces und verrät am Schluß seine persönliche Philosophie: Shalom Motherfucker

monochrom auf facebook
monochrom auf twitter

Die schon abgedrehten Folgen von monochrom’s ISS gibt es hier.

Artikel
0 Kommentare

New Media Art: Transborder Immigrant Tool

Das Transborder Immigrant Tool (TBT) ist eine frei erhältliche GPS-Applikation für sogenannte Burner Phones (billige Einweg-Handys). Es bietet High-End-Technologie für einen Spottpreis und soll illegale Grenzübergänge über die mexikanisch-nordamerikanische Grenze erleichtern.

[via furtherfield.org]

Hintergrund der Aktion ist der Fakt, dass ein paar NGOs wie Water Stations Inc. oder Border Angels eine Netzwerk von Wasserbehältern in der Imperial Valley Wüste, dem Anza-Borrego Park und den umgebenden Regionen errichtet haben. Dies war eine Antwort auf zahlreiche Hitzetode von illegalen Einwanderern auf ihrem Fluchtweg in die USA. Das TBT, ein Projekt des Electronic Disturbance Theater 2.0 aus San Diego und dem b.a.n.g. lab, soll nun die Auffindbarkeit dieser lebensrettenden Behälter erleichtern.

Die Implikationen der Aktion sind zahlreich:

Durch die Verwendung eines unter 20 Dollar teuren Einwegtelefons haben die Aktivisten ein Notfall-Navigationssystem für arme Bevölkerungsschichten geschaffen und somit die vielbeschworene digitale Revolution auf die Strasse getragen.

Zum Betreiben des Systems braucht man weder eine SIM-Karte noch eine Mobilfunknetz. Benutzt wird nur der kostenlose GPS-Service der US-Regierung, was an sich schon den Tatbestand des Culture Jamming erfüllt.

[via furtherfield.org]

Part of the TBT project is to call into question the northern cone’s imaginary about who has priority and control of who can become a cyborg or “trans” human – and immigrants are always presented as less-than-human and certainly not part of a community which is establishing and inventing new forms of life.
Ricardo Dominguez, EDT 2.0

Wenn man die Rede von der „Digitalisierung“ der Welt schon ernst nimmt, so argumentieren die Aktivisten, dann darf man auch auf die darin implizitierten Ideale von Freiheit und Emanzipation hinweisen. Technologie ist nie neutral, schon gar nicht wenn ihre Anwendung auf eine nordamerikanische und europäische Techno-Elite beschränkt ist. „Globalization“, sagt Ricardo Dominguez im Furtherfield-Interview „is-borderization“ und ruft uns so ins Bewusstsein, dass die Grenzen zwar für Produkte und Dienstleistungen offen sind, aber eben nicht für Menschen. Der Widerspruch einer Welt die globalen Austausch fordert und gleichzeitig aggressive soziale Filter implementiert.

Das Transborder Immigrant Toolist ein kleiner konzeptueller Schritt auf dem Weg politische Hohlphrasen wie Transparenz, globales Dorf und Information Superhigway in eine ernsthafte Chance für alle Menschen zu transformieren.

Der Code der Applikation steht für alle möglichen Anwendungen auf walkingtools.net zum Download bereit.

Artikel
0 Kommentare

Creative Commons stellen Sampling Plus-Lizenz ein

Zu meinem großen Bedauern mußte ich am Freitag feststellen, dass Creative Commons die Sampling Plus-Lizenz eingestellt haben. Sampling Plus war eine Lizenz die wie geschaffen für das Remix- und Mashup-Zeitalter war, das ja jetzt auch im Suhrkamp-Verlag angekommen ist. Nur mit der, von der kalifornischen Avantgarde-Band Negativland mitentwickelten, Sampling Plus-Lizenz war es möglich die kreative Transformation eines Werkes für kommerzielle Zwecke zu erlauben und gleichzeitig 1:1-Kopien für kommerzielle Zwecke zu untersagen. Wie gesagt: Wie geschaffen für das Remix-Zeitalter.

Die Gründe für die Aufgabe von Sampling Plus werden hier dargelegt, sind aber keineswegs zufriedenstellend.

Es gibt nun keine Lizenz mehr die ganze Werke wie Videoclips, Songs oder Texte vor ungewollter kommerzieller Verwendung durch Dritte schützt UND es gleichzeitig erlaubt aus ihnen zu samplen, zu remixen oder ein Mashup zu erstellen und dies kommerziell zu verwerten. Dies wäre aber meiner Ansicht nach eine notwendige Bedingung um dem Begriff commons gerecht zu werden, der ursprünglich den Teil des Gemeindevermögens bezeichnete „an dem alle Gemeindemitglieder das Recht zur Nutzung haben.“ Ich habe zum Beispiel kein Interesse daran, dass Dritte meinen Film ‚Culture Jamming“ kopieren und kommerziell aufführen, aber würde einen Remix sehr begrüßen. Wenn endlich Begriffsklarheit zwischen Kopie, Plagiat, Remix und Mashup herrscht, dürfte die Sampling Plus-Lizenz auch weiter an Bedeutung gewinnen.

Creative Commons schreiben in der der Begründung es gebe eine ungenügende Nachfrage nach dieser Lizenz, was insofern komisch klingt, als dass sie diese Lizenz schon seit über einem Jahr in ihrer „Choose A License„-Rubrik NICHT mehr angeboten haben. So kam man vor allem auf den Seiten ccmixter.org und freesound.org mit dieser Lizenz in Berührung.

Freesound sei aber die „only major site using sampling+“ gewesen und habe jetzt auf die „BY“ und „BY-NC“-Lizenzen umgestellt. (Mehr zu den Lizenzen hier) Das ist natürlich kein gutes Beispiel, da auf Freesound größtenteils Samples angeboten werden und keine „eigenständigen Werke“. Dass die Nutzer dieser Seite mit einer speziellen Sampling Plus-Lizenz nicht viel anfangen konnten, kann kein Argument sein. Ein Film wie „A Remix Manifesto“ ist ohne diese Lizenz nicht denkbar.

Ein weiterer Grund sei die „schwierige“ Implementierung in einen simplen „machine-readable“-Code, was irgendwie fadenscheinig klingt, sollte doch die Lizenz die Technik bestimmen und nicht umgekehrt selbige von technischen Möglichkeiten eingeschränkt werden.

Ich hoffe wirklich, dass Creative Commons auf längere Sicht wieder eine Lizenz schaffen die wortgetreue Kopien für kommerzielle Zwecke untersagt UND gleichzeitig das Remixen für kommerzielle Zwecke erlaubt. Das ist die einzig sinnvolle Lizenz für das Remix-Zeitalter!!!

Wer will kann hier einen entsprechenden Kommentar hinterlassen…

Update (15.09.2011): Mike Linksvayer, der Vize-Präsident von Creative Commons, hat mir versichert, dass man die Sampling Plus-Lizenz trotzdem weiterhin verwenden kann und mir die Nutzung einer BY-NC Lizenz mit separater Erlaubnis für kommerzielle Remixe empfohlen.

Artikel
0 Kommentare

Nik Nowak – „Panzer“

Mein alter Kumpel undDer Ausnahmekünstler Nik Nowak hat sich in einem Teil seines Oeuvres auf fahrbare Sounddevices spezialisiert. Sein neuestes Kunstobjekt ist der „Panzer“, ein fahrendes Soundsystem, bestehend aus Holz, Stahl, Kunstharz, Glasfaser und Audioequipment, mit schicker weißer Stormtrooper-Oberfläche.

Und hier ist das Teil in Aktion:

Künstlerwebsite

Artikel
0 Kommentare

TEDx Vienna – Johannes Grenzfurthner – How to subvert subversion

Johannes Grenzfurthner von monochrom hat auf einer dieser TEDx-Konferenzen (Technology, Entertainment, Design) gesprochen und da sich seine Auffassung von Culture Jamming (er sagt mittlerweile Context Hacking) mit meiner weitgehend deckt, sei die Konferenz hier mal embedded:

Artikel
0 Kommentare

Collage culturel – Episode 3 auf ARTE Creative

Die dritte Folge des Kunst-, Kultur-, Musik-, Creative Commons- und Remix-Formats Collage culturel ist Online auf ARTE Creative.

Die beiden ModedesignerInnen Doreen Schulz und Clara Leskovar haben sich mit ihrem Label c.neeon einen Traum erfüllt. Sie nutzen die Techniken der Collage zur Inspiration für eine neue Kollektion und zur visuellen Repräsentation der fertigen Modelinie. Collage culturel besucht sie im Atelier und bei der Präsentation der neuen Kollektion auf der Fashion Week 2011. Wir erfahren mehr über den fiktiven Charakter Iris, die Pate für die Kollektion stand, lernen wie sich ein kleines Label im Big Business behaupten kann und dass sich liebevolle Kleinarbeit immer auszahlt.

Im Flashback befassen wir uns mit den cadavre exquis, den kollektiven Bildcollagen der Surrealisten, die als frische Inspirationsquelle benutzt werden können.

Artikel
0 Kommentare

monochrom #26-34 – Not included

Due to certain whereabouts this text about Culture Jamming and Semiotic Hacking got lost on its way to vienna… So ‚monochrom #26-34 – Ye Olde Self-Referentiality‘ is missing it… For your pleasure it is blogged below, probably in poor english 😉

The Lentos Kunstmuseum in Linz, Austria, is located on the right side of the river Donau, vis-à-vis the Ars Electronica Center. Due to this geographical axis the idyllic small town is supercharged with digital chique, postmodernism and global communication. The perfect place for the exhibition ‘Just Do It! – The subversion of signs from Marcel Duchamp to Prada Meinhof’, which took place in spring 2005. Here the history of Culture Jamming, the deconstruction, appropriation and détournement of signs, was compiled for the first time. But what is the properly meaning of that twisted and often used term Culture Jamming?

The term Culture Jamming has been coined by the US-American avantgarde-band Negativland.

To jam – which means techniques to limit the effectiveness of an opponent’s communication or detection equipment in a military context – was to Negativland to take existing communication codes and reload them with new meaning. However, this cultural technique is not new, the first known example is Marcel Duchamps „Mona Lisa“, the picture of the Gioconda on which Duchamp has painted a moustache and wrote ‘Elle a chaud au cul – She has a hot ass’ on the lower side of the picture. This is an early jam, let’s say a political jam, because Duchamp changes the semantic perception of the Mona Lisa and was bringing out a deeper truth, like Naomi Klein demands in her book No Logo. The truth that Leonardo da Vinci was gay.

A more current example of Culture Jamming in the Lentos Kunstmuseum was given by the project vote-auction of ubermorgen.com, aka Hans Bernhard and lizvlx, from Austria. To whom – like me – the didactical tension between the exhibits and the exhibition catalog is only a bit of a yawn, it was difficult to decode the ubermorgen.com-installation: Two big black and white prints of symbols containing e.g. the words „The Agency“ and „Vote-Auction“, two giant heaps of paper and a tv-screen playing the CNN-Show „Burden Of Proof“. However, a closer look on the installation turns out, that ubermorgen.com did a spectacular prank, using the American election system:

vote-auction was an internet platform on which American electors were able to sell their votes online during the election George W. Bush vs. Al Gore in the year 2000.

In a web mask the citizens were able to fill in their personal data and offer their vote for sale. Due to the fact that it is highly illegal for American citizens to offer their vote in any way, those people had to be protected. So the data that was filled in the form was erased immediately. It moved into digital nirvana. The whole action was at least a ridiculous game with some pixel ubermorgen.com arranged on the screen, claiming to buy and sell votes online. The highlight of vote-auction was a half-hour CNN-Feature ‘Burden Of Proof’ with seven attorneys, two technicians via video-stream, Hans Bernhard on the telephone and some politicians and journalists in the studio. But ubermorgen.com are insisting on the fact that they don’t have any ideological aim in their actions but doing ‘Researches in the living organism of global communication’.
[Weiterlesen]