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Guadalquivir – Teaser August 2013

„Gott hat die Erde in sechs Tagen geschaffen“, sagt der Andalusier. „Am siebten Tag hat er sich in Andalusien ausgeruht.“

Zur Zeit arbeite ich an einem Dokumentarfilm über Andalusien, der sich entlang des zentralen südspanischen Flusses Guadalquivir bewegt. Der folgende Teaser ist eine erste Annäherung an die Region, gefilmt im März 2013.


Warum interessiert mich die Region Andalusien?

700 Jahre lang lebten Moslems, Juden und Christen in religiöser und kultureller Harmonie. Dichtkunst und Philosophie, Musik und Architektur erreichten eine hohe Blüte, die im Jahre 1492 endgültig von den katholische Königen hinweggefegt wurde.

Wer heute an den Ufern des Guadalquivir geboren wird, stellt fest, dass er an der Peripherie von Europa geboren wurde.

Die meisten Europäer – so werden Andalusier feststellen – halten sie für einfach, gemütlich, feierlustig und faul. Nur weil sie südlich der Sierra Morena geboren wurden, einer Region die mehr Ähnlichkeit mit Nordafrika oder der Türkei hat, als mit Schweden, Deutschland oder Frankreich. Geologisch gehört Andalusien zu Afrika, politisch zu Europa und kulturell ist es ein arabisch-jüdisch-christlicher Bastard.

In Andalusien gibt es viele absurde Orte wie das Investitionsgrab Don Quijote Airport. Unter dem Felsen von Gibraltar residieren riesige Serverfarmen, auf denen die meisten Glückspiel-Websiten Europas laufen. Überall in Andalusien gibt es Geisterstädte die von nordeuropäischem Investorengeld gebaut wurden. Und in der Nähe von Cordoba gibt es eine Organic Farming Kommune, die am Guadalquivir lebt und versucht eine alternatives Leben zu führen.

Das Filmprojekt Guadalquivir widmet sich den Widersprüchen der Region Andalusien und sucht nach Antworten auf die großen europäischen Fragen.

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