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Angst vor dem Schreibroboter

»Wie wahrscheinlich ist es, dass Journalisten durch Roboter ersetzt werden?«

So teasert der XING-Newsletter heute einen Artikel auf sueddeutsche.de an. Das interessiert mich natürlich. Das ist eine ernsthafte Frage, die mich seit längerem beschäftigt. Habe dazu ein paar Bücher von AI-Forschern gelesen und mir Gedanken über Softwarehersteller wie Narrative Science, Automated Insights und dem deutschen Experiment text-on gemacht. Umso neugieriger war ich darauf, was Alpha-Journalisten da so zusammengetragen haben:

Nun … zunächst ist der Artikel strukturiert wie eine x-beliebige Storify-Seite, garniert mit einer launigen „Hey Ihr!“-Ansprache und drei Zeilen Basic Facts zum Thema. Dann folgt ein tweet und zwei Screenshots eines »Wahrscheinlichkeitsrechners« (hier klicken, um die Gefährdung des eigenen Jobs zu testen). Dieser sagt: Redakteur 5,5% und Reporter 11%.

Trotzdem wolle man schauen, dass einem die Zukunft nicht entgleitet, z.B. mit Artikeln wie eben diesem hier. Artikel »die hoffentlich tiefgehender, reflektierter und origineller sind, als ein Roboter sie erstellen könnte.« Danach teasert der Artikel noch eine andere Artikelserie an, wobei Favoriten der Leser verlinkt werden.

Wie gesagt, ich habe mir auch Gedanken gemacht und in der testcard #24 versucht die aktuelle Debatte unter dem Titel »Der Autor im Zeitalter seiner ­technischen ­Reproduzierbarkeit« ein wenig zu ordnen. Und wenn man mich fragt, wie ein journalistischer Artikel aussieht, der von einer Schreib-AI erstellt wurde?

Ich würde sagen: Ungefähr so wie der o.a. Artikel auf sueddeutsche.de: Null Tiefgang, ein paar launige Sprüche, eingebettete Screenshots/tweets und eine Best-of-Linksammlung. Oder?

(Dieser Artikel bezieht sich nicht auf die Debatte Zukunft der Arbeit, die ich nicht gelesen habe, sondern nur auf den Einzelartikel.)

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