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Diggin’ The Crates: Ultrahigh – Primitive Love [Force Inc. 069 – 1994]

[Ultrahigh – Primitive Love]

Definitiv einer der weniger beachteten Force Inc.-Releases ist diese hier von Cem Oral (Air Liquide, Jammin´Unit) und Roger Cobernus vom Winter 1994. Im Gegensatz zu vielen anderen EPs des Frankfurter Labels kam hier die zarte Seite des gerade aufstrebenden zweiten Acidhypes zum Vorschein. Statt 909-Snare-Gewitter mit harter Kick herrscht eine sanfte 808 vor, die im Break kurz in eine Elektrosause abdriftet. Die 303 darüber blubbert so zart wie ein kleiner Fischschwarm in tiefen Gewässern, in dem Bewußtsein, dass bald härtere und trockenere Zeiten kommen werden.

‚It’s In The Game‘ steht dazu im vollen Kontrast: böse mit den eben beschriebenen Snares könnte es ganze Armeen davonjagen und dient zum völligst verspulten Aftermath im Kopf.

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Platte des Tages: 3 FS – Crackerjack Stitch [FIM 095]

Nie hat House härter oder metallischer geklungen als auf dieser 12″. Während ich mich an drei Tracks kaum noch erinnere, ist der Sneak Mix von Slali Window einer dieser Alltime-Classics, der nirgends gespielt wird und wohl auch auf keiner Top Ten jemals vertreten sein dürfte.

Mit direktestem 909-Beat und den ständig reinhauenden metallischen Claps, schaffte es der Track nicht nur die gemietete Anlage im Niersteiner Jugendheim und meine Ohren in der Wiesbadener Hasengartenstraße zu zerfetzen, sondern macht auch heute noch neben totkomprimierten Tracks eine sehr gute Figur. Zwei Sounds und ein Drumcomputer reichen Sneak, um einen unheimlich knallenden Groove zu entwickeln, der in seiner Härte besser mit Nitzer Ebbs ‚Let Your Body Learn‘ mixbar ist, als mit van Heldens ‚Phunk Phenomenon‘. Großgroß, groß, sicherlich auch noch in 2017.

Sollte man allen aktuellen Minimalisten und DeepHousern kräftig um die Ohren hauen, bis sie wieder rohe Technik walten lassen.