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»Media Deconstruction counters propaganda by amplifying and exposing its hypnotic effects, thereby neutralizing the power of its manipulation and mechanisms of control. In other words, the droning punditry, overblown news graphics, and distasteful advertising are rendered as an aesthetic, audio-visual media-cocktail mixed solely for our own viewing and listening pleasure.«

Tracklist:
Redinho – Stinger
Redinho – Searching (Edit)
Redinho – Stay Together
Royce Wood Junior – Beeline
Rustie – Keesha Resmak
Redinho – Making Up The Rules
A.G. Cook – Keri Baby (ft Hannah Diamond)
Ruckazoid – Do It Do It
Redinho – Jacuzzi
Midnight Runners – Tell Me
Marsha Hunt – (Oh, No! Not) The Beast Day
Red Hot Chili Peppers – Flea Fly
Drake – Doing It Wrong (Figgy Remix)
Caprice – 100%
Redinho – Going Nowhere
Rustie – Lost (ft Redinho)
Nao – Back Porch
SOPHIE – MAYBESD
Redinho – Playing With Fire

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V.A. – Redefinition 2 [Unoiki, UI004]

unoiki2

Von manchen Klischees kommt man jahrelang nicht weg, weil sie sich häufig bewahrheiten. So auch hier wieder: Experimentelle Elektronika passt einfach besser zum Winter. Zum einen das Knistern, Klirren, Fiepsen, das Abstrakte, zum anderen die Wärme, die diese Musik trotz digitaler Kälte erzeugt. Hier sind ganz klar die Stärken des Sounds aber auch des Labels Unoiki. Redefinition heißt das Konzept, bei dem die ansässigen Künstler sich selbst remixen.

Schon das Slowmotion-Schlachtfilm-Intro bei dem düstere Fanfaren auf Lithium erscheinen, zieht einen in die Welt von IDM, Glitch, Clicks n‘ Cuts und experimentellem Techno/House. Weiter geht es von froschigem CutUp über klonkigem House hin zu Storlons Click-Armada im Berk-Remix. Favorit ist Cleymoores Remix von Sul.a, der die Verträumtheit positiver Melancholie, begleitet von abstrakten Sounds, wie kein anderer versteht. Killer.

Urbanoise, der Keinzweiter bearbeitete, schafft den Spagat von Experimentell zu Dubstep auf eine Art, die man bei den bekannten Detroitsteppern nicht findet. Und J-Labs “Doubt” findet in The Marx Trukker das richtige kulturelle Kapital, um den Track wintertauglich mit Warp-Erinnerungen zu machen. Großartig, genauso wie das Packaging und Artwork.

Hören und Kaufen

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Artist of the Week: Tonio Mundry

Fast jeden Tag fahre ich auf dem Weg zur Arbeit an dieser Silhouette vorbei, aber nie ist mir der wissensindustrielle Aspekt dieses von Web2.0-Firmen bevölkerten Teils von Berlin-Mitte besser vor Augen geführt worden:

GlitchCam Test-Loop 1 from Bockwurst Daily on Vimeo.

Ich weiß natürlich nicht was der Databending- und Glitch Künstler Tonio Mundry bei diesem Videoloop im Sinn hatte, aber ich muss automatisch an die nichteingelösten Versprechen der schönen neuen virtuellen Welt denken. Bei einem der Bilder (s.u.) musste ich sogar ganz konkret an Marshall McLuhan denken…
Der Künstler wohnt, so viel lässt eine Schnellrecherche ans Tageslicht kommen, in Berlin. Anfang Dezember wird in Weimar seine nächste Ausstellung stattfinden.

[via toniomundry.com]

Glitch-Art ist vielleicht ein bisschen aus der Mode gekommen, aber das ist ja immer (wie auch gerade bei Dubstep) eine passende Gelegenheit innezuhalten und die Spreu vom Weizen zu trennen. Wobei ich jetzt nicht behaupten möchte, dass mein Kunstverständnis über die „würde-ich-auch-längere-Zeit-in-meinem-bedroom-aufhängen“-Funktion groß hinausgeht. Soviel lässt sich jedoch sagen: Tonio Mundry’s Arbeiten haben eine große Bandbreite zwischen Foto, Video, Zeichnung und Malerei und die nächste Ausstellung in Berlin werde ich mir sicher ansehen.

Mehr Glitches gibt es auf Tonios Homepage toniomundry.com, hier oder auf seinem Diaspora-Account.

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Ready.

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Platte des Tages: The Dark Side of the Meat – s/t [Spontan Musik SMV014]

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‚The Dark Side of the Meat‘ ist ein weiteres Projekt des Mainzers Tim Keiling aka Erdbeerschnitzel auf der er seine glitchy/wonky HipHop-Seite auslebt. Im Unterschied zum Sound eines Hudson Mohawkes beispielsweise, ist dies mit viel weniger 80er-Kitsch und Japanüberdrehtheit verbunden, auch wenn das Coverfoto so schön nach Grundschule 1987 aussieht.

Aber wer das Spontan-Universum kennt, weiß das es dort neben aller Perfektion auch ziemlich spaßig zugeht und dies vor allem Abgedrehtheit im Sounddesign bedeutet, was sich allein an Titeln wie ‚Lactose Massacre‘ oder ‚Chesthair Panorama‘ verdeutlicht. Und ja, bei der Klangbeschreibung bin ich überfordert. Hört es oft an. Immer wieder überraschend alles. Das klingt super.

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Mixtape Saturday: Gaslamp Killer & Mogreens

A Decade of Glitch and Wonky ist gerade zu Ende gegangen und was auch immer die nächste Dekade (die ja streng genommen erst nächstes Jahr beginnt, aber ja…) an musikalischen Novitäten bringen mag, die letzte Dekade gehörte u.a. Flying Lotus:

‚I can’t believe I’ve been making tracks for over 10 years now. That said, there’s so much to learn still. I hope you all enjoy this mix. Thanks to the Gaslamp Killer for doing an incredible job on this. Can’t wait for you all to hear my album Cosmogramma coming out April 20th 2010 on Warp Records. Enjoy!‘
Flying Lotus

[audio:http://www.brainfeedersite.com/podpress_trac/web/1293/0/Decademix.mp3]
Gaslamp Killer – A Decade Of Flying Lotus
[via&download]

A Decade

Twitter- und Blog-Kollege Mogreens hat seinen Mix auf dem 26ten Chaos Communcation Congress veröffentlicht, den ich hier erst mal previously unheard weitergebe…

[audio:http://protobits.com/mogreens/mogreens_at_26c3.mp3]
Mogreens @26c3

Schnell gebloggt wegen Zahnausfalls – noch der Electronic Explorations-Mix von Untold mit ’some of the housey UK tunes that have come out of dubstep and US house that sounds like dubstep’…

[audio:http://media.blubrry.com/electronica/electronicexplorations.org/podcasts/ElectronicExplorations_092_Untold.mp3]
Untold – Electronic Explorations 92
[via&playlist&download]

Ich denke das sollte bis Sylvester reichen. Peace On Earth!

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Neues an der Glitch-Front: Prefuse 73

Der Glitch-Hop Tycoon Guillermo Scott Herren aka Prefuse 73 hat ein neues Album mit dem bezaubernden Titel ‚Everything She Touched Turned Ampexian‚ (eine Hommage an eine bezaubernde Tontechnikerin???) – in der Pipeline.

World Release ist der 20. April, Cover-Artwork und Tracklist sind schon bekannt und pitchforkmedia.com mutmaßt ein narratives Konzeptalbum über die Abenteuer des Robot-Astronauten auf einem „freaky-tree“ Planeten.

Prefuse Album Cover

Tracklist:

01 Periodic Measurements of Infrequent Smiles
02 Hairy Faces (Stress)
03 Parachute Panador
04 NoNo
05 Punish
06 Half Up Front
07 Sexual Fantasy Scale
08 DEC. Machine Funk All ERA’s
09 Get Em High
10 Ampexian Tribe of a Lesser Time
11 When Is a Good Time?
12 Fountains of Spring
13 Whipcream Eyepatch
14 Regalo
15 Rubber Stems
16 Oh Is It
17 Four Reels Collide
18 Fringertip Trajectories
19 Violent Bathroom Exchange
20 Natures Uplifting Revenge
21 Yuletide
22 Simple Loop Choir
23 No Lights Still Rock [feat. Dimlite]
24 Gaslamp Killer Feedback Text
25 Digan Lo
26 Preparation’s Kids Choir
27 Pitch Pipe
28 Periodic Measurements of Infrequent Frowns
29 Formal Dedications

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Free Download: Various Artists – Ghostly Swim [Ghostly International]

Das mir bis dato völlig unbekannte Label Ghostly International Records aus Ann Arbor, Michigan und Spieleschmiede, Cartoon-Network und Musiklabel [adultswim] haben zusammen eine Electronica / IndieRock / Disco / IDM / Minimal / Downtempo / SynthPop / Experimental-Compilation zum FREIEN DOWNLOAD zusammengestellt.

Das Ergebnis: Meine Lieblingscompilation des Jahres 2008! So eine überraschungs- und abwechslungsreiche Mixtur aus postmodernen Musikstilen verlangt eine 1:1-Rezension, an der ich mich gerne versuchen möchte.

Ghostly Swim Cover

Michna – Tripple Chrome Dipped
Der zwischen „Miami to Brooklyn, NY“ lebende Adrian Michna eröffnet den Ghostly Swim-Reigen und hat sich offensichtlich einen 8Bit-Sampler gekauft, mit dem er seinen Gesang Art Of Noise-mäßig über einen trockenen Synthbasslauf arrangiert. Überhaupt scheint Michna teilweise in den 80igern steckengeblieben zu sein, veröffentlicht er doch tatsächlich noch MixTAPES und zwar Super Crispy Mega Ultra Fly-Cassette Only.

In der ersten Hälfte kommt Tripple Chrome Dipped zwar nicht so richtig aus dem Quark, aber nach geschlagenen 2 1/2-Minuten stürzt der Sampler ab und der Track gewinnt kurz vor der Zielinie durch eine Synthline kräftig an Fahrt, die leider dann so schnell verschwunden ist, wie sie begonnen hat. Damit steht der Track aber exemplarisch für das fragmentarisch-prozesshafte Wesen der gesamten Compilation.

Dabrye – Temper
Einer von zwei mir bekannten Musikanten auf diesem Sampler, der Glitch-Hop-Produzent Dabrye aka Tadd Mullinix aus Ann Arbor, Michigan, liefert eine gewohnt hochwertige Kopfnicker-Beatprogramming-Nummer mit eingestreuten Rap-Vocals und Sägezahn-Bassline ab, deren Air-Raid-Sirenen-Intro die Fröhlichkeit von Michna gleich mal souverän konterkariert.

The Chap – Carlos Walter Wendy Stanley
Die vier gealterten Londoner Kunststudenten von The Chap sind quasi die schnelle-und-dreckige Variante von LCD Soundsystem, wenn auch Carlos Walter Wendy Stanley mit seinem Stakkato-Schlagzeug und dem Pogo-Gitarrenriff m.E. zu den schwächsten Tracks von Ghostly Swim gehört.

Dark Party – Active
Weiter fährt der Ghostly Swim-Zug in die Dark-Elektro / Funk-Gefilde des New Yorker Bloggers und Produzenten Eliot Lipp aka Dark Party, dessen teilweise in Reverse-Schleifen laufenden Basslines und Sheffield-Bleep-Parts extrem Drexciya-inspiriert und damit phatt klingen, aber auch ein wenig melancholisch wie ein Elch auf dem Weg zur Kastration.

Tycho – Cascade
Der Hang zur Melancholie haftet auch den Boards of Canada-Produktionen an, doch halt, dies hier sind ja garnicht BoC, das ist Grafikdesigner und Musiker Tycho aka Scott Hansen aus San Francisco, der es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht hat BoC-Stücke 1:1 zu imitieren.

Cascade jedenfalls könnte direkt aus dem Frühwerk von BoC stammen, mit der mysteriös wispernden Frauenstimme, den Spieluhrmelodien und dem knallharten BigBeat-Drumprogramming. Am Schluss packt Tycho noch die Lagerfeuergitarre aus und spätestens jetzt ist ihm keiner mehr böse dafür, dass er als bekennender Epigone grossartige Musik produziert.

JDSY – All Shapes
JDSY aus Michigan steuert den funky Hirnexpander All Shapes bei, auf dem eine asynchrone Casio-Melodie und eine gelangweilte Jungsstimme versuchen extrem Lo-Fi zu sein. Mit 1:56-Spielzeit eher eine Genre-Miniatur, denn ein Track, aber als solche durchaus funktional.

Deastro – Light Powered
Was soll man dazu sagen? Giorgio Moroder meets Visage, eine darke New-Wave-Bassline und ein Plastik-Disco-Synth-Riff treffen auf eine rotzig-sequentierte Punkbassdrum. Dies ist im Prinzip Querschnitt, Essenz und nackte Wahrheit der 80iger-Jahre in einem.

Hochnotpeinlich, aber geht ab wie Hölle und wird bei erhöhtem Alkohol- oder Ecstasy-Pegel die Hände mit Sicherheit in die Höhe treiben. Deastro aka Randolph Chabot Jr. stammt übrigens aus Detroit und bezeichnet seine Musik selber als deutsch / japanisch / italienischen Pop!!!

Matthew Dear – R+S
Matthew Dear gilt als vom Minimal-Techno-Funk Thomas Brinkmanns inspiriert, hat aber anscheinend statt einer Mike Ink-Maxi eine Platte von Depeche Mode erwischt, die kraftvoll gegen den amtlichen Minimal-Stomper anleiert. Klingt wie ein Schützenfestdisco-Besuch auf LSD.

FLYamSAM – The Offbeat
FLYamSAM ist Flying Lotus und The Offbeat hält, was der Titel verspricht. Ein Madlib-Beatgeklappergerüst stolpert asynchron vor sich hin und wird von analogen Synths umschmeichelt. So würde vermutlich die musikalische Liebeserklärung eines Doozers klingen.

Cepia – Ithaca
Huntley Miller aus Minneapolis aka Cepia wärmt dagegen auf charmant-altmodische Electronica-Art das Herz. Melancholische Synth-Harmonien treffen auf dekonstruktivistische Gitarren-Ruinen die traurig schluchzen, wovon sich das trockene Drumprogramming denkbar unbeeindruckt zeigt. Das ist allerdings so prägnant-mittig, dass man eigentlich den Warnhinweis „Vorsicht! Kann bei zu großer Lautstärke einen Schädelbasisbruch verursachen!“ auf das Cover drücken müsste. Postmoderne Lagerfeuermusik.

Aeroc – Idiom
Aus New Mexiko stammt Geoff White aka Aeroc, dessen etwas lieblos durch sämtliche DSPs gedrehter Track eher nervt als verzückt. Ist wahrscheinlich Geschmackssache, aber angesichts des edlen Umfelds auffällig farblos.

The Reflecting Skin – Traffickers
The Reflecting Skin ist eigentlich ein surrealer Filmklassiker von Philip Ridley, nach dem sich ein Produzent aus Ann Arbor benannt hat. Traffickers klingt wie ein Bunker Records-Crack-Alptraum der frühen Unit Moebius oder Rude 66 und macht somit dem surrealen Charakter des Namensgebers alle Ehre.

Diese Musik gehört in einen retrofuturistischen Atombunker, in dem die Sicherheitsanlagen nach einem Lockdown verrücktspielen und sich die wenigen Überlebenden vor herumrasenden Acid-Robotern verstecken. Wicked!

School Of Seven Bells – Chain
Chain tut dann so als wenn gar nichts gewesen wäre und eine leicht vocoderisierte Frauenstimme singt davon, dass sie irgendetwas reminded. School Of Seven Bells aus Brooklyn sind eine richtige Band, die Zwillinge Claudia und Alejandra Deheza sind offenbar bildhübsch und klingen wie Out Hud oder Neulander, also Indierock auf Ecstasy mit Elektronik an Bord.

Ben Benjamin – Squirmy Sign Language
Was haben Chris Isaak und David Lynch gemeinsam? Nun, Wicked Game gehörte zum Soundtrack einer Schlüsselszene von Wild At Heart und Chris Isaak durfte in dem Kinofilm Twin Peaks – Fire Walk With Me einen FBI-Agenten spielen, der alsbald von mysteriösen Kräften vom Erdboden verschluckt wurde. Die ätherisch-somnambule Campfire-Gitarre von Isaak kann also durchaus mit einem dunkel-mysteriösen Doppelcharakter gelesen werden.

Dies dachte sich wohl auch Ben Benjamin aus Ypsilanti (sic!), Michigan und lässt auf einige sehnsuchtsvollen Gitarrenfiguren eine darke Drill’n’Bass-Orgie folgen, die Visionen von BOB heraufbeschwören, der die Ferienfreizeitatmosphäre mit einer blutigen Axt in einen Alptraum verwandelt. Aber Ben Benjamin ist sicher ein netter Kerl.

Kill Memory Crash – Hit+Run
Kill Memory Crash aus Chicago sind NuRave-Industrial der harten Sorte. Metalldrums und Sägezahn-Synths, als wenn EBM nie aufgehört hätte zu existieren. Sie selber nennen das Frankenstein Electronic und ähnlich anachronistisch wie der Mythos ist auch ihr abgefucktes Punk-Genöhle. Nicht meins.

Osborne – Wait A Minute
Todd Osborn aka Osborne, der auch aus dem ulkigen Örtchen Ypsilanti kommt, hat mal Waffen für die Air Force designt, was ihn für mich nicht unbedingt zum Sympathen macht. Seiner Musik hört man diese Profession jedoch nicht an: Daft Punk-mäßige Vocoder-Stimmen schauen um die Ecke, funky Gitarrenlicks und eine fröhliche Synth-Melodie bilden eine handwerklich einwandfreie aber leider recht uninspirierte House-Nummer. Als DJ mixt er allerdings auf Teufelkommraus.

Milosh – Then It Happened
Waschechte Electronica kommt dann gegen Ende des Albums auch noch zum Zuge, Mike Milosh aus Toronto ist Labelmate von Dntel und auch fast genauso schön. Romantische Komposition, entrückter Gesang und die obligatorischen elektronischen Störmanöver um den Kitsch zu bekämpfen. Der Mann hat Potential…

10:32 – Blue Little
… genau wie 10:32 die leider unGooglebar sind. Im monochrom-Jahrbuch #2 gibt es unter der Rubrik Rezensionen einige Uhrzeiten-Rezensionen, leider fehlt aber die Uhrzeit 10:32, die knapp nach dem Knoppers-Werbespot um 9:30 und vor der Schnapps-Uhrzeit 11:11 liegt. Von jetzt an aber steht 10:32 für relaxten Folk-Hop, der mit Tommy Guerrero und dem tollen Album A Little Bit Of Somethin‘ Anfang des neuen Jahrtausends das Licht der Welt erblickte. Blue Little ist etwas komplexer und der Titel sehr selbstreflexiv, denn genau das ist der Track: ein kleiner elektronischer Laptop-Blues.

Mux Mool – Night Court
Den Abschluss der famosen Compilation macht Brian Lindgren aka Mux Mool, der auf seinem Night Court den Pimp gibt. Eine grossmäuliger Cowbell-Swingbeat rockt die Hölle und da er sich selber als Outsider deklariert, ist das vielleicht – hobbypsychologisch gesprochen – eine musikalische Kompensationsleistung. Seine Drum EP – das Ergebnis einer persönlichen Challenge eine Woche lang einen Beat pro Tag zu programmieren – kann man hier herunterladen. Wenn solch cooler Lo-Fi-HipHop aus einer gestörten Kindheit resultiert: Zerrüttet Eure Ehen!

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Dntel – (This Is) The Dream Of Evan and Chan / Umbrella

Es gibt Tracks –Nein!– Songs, die einen ein Leben lang begleiten. Sie sind wie der erste Kuss im Sommergewitterregen unter der Eisenbahnbrücke oder die aus Liebeskummer durchsoffene Nacht, die verzweifelt im Sonnenschein auf dem Vorplatz des Düsseldorfer Hauptbahnhofes endet.

(This Is) The Dream Of Evan and Chan, von Jimmy Tamborello aka Dntel und Ben Gibbard – Gründer von Death Cab For Cutie – zusammen als The Postal Service, ist so ein Song.

Aus weißem Rauschen und verzerrten Drones schält sich langsam eine warme Synthesizer-Fläche und eröffnet einen Dubby Indietronics Love-Song. Dabei bleibt der Track über voller Länge in der Ästhetik, die ich an anderer Stelle schonmal HarddiscSampleGlitch-Experimentaltrash genannt habe und erinnert mich an eine noch zu schreibende musiktheoretische Abhandlung über die Frage, warum ein genialer Popsong wie beispielsweise There’s A Light That Never Goes Out von The Smiths gerade in der Reduktion bzw. Destruktion (Schneider TM versus KPT.Michi.Gan mit The Light 3000), eine noch höhere Ebene der Perfektion erreicht.

High Definition Clip

(This Is) The Dream of Evan and Chan [Vinyl]

Um es mit Mary-Ann Hobbs zu formulieren: This Massive Track Will ABSOLUTELY Blow Your Mind!

Auf dem Dntel-Album Life Is Full of Possibilities finden sich weitere „absolutely wicked“ Tracks/Songs wie Umbrella mit Vokalist Chris Gunst oder Anywhere Anyone mit Mia Doi Todd.

Neues Album von Dntel: Dumb Luck
Dumb Luck [Vinyl]

The Postal Service-Album: Give Up
Give Up+B-Sides [Vinyl]