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Von Kairo nach Tel Aviv – 21. Tag

Die Horrornacht mit sechs schnarchenden Zimmergenossen war noch ungleich anstrengender als die Tour von Amman nach Jerusalem, aber ein netter Spanier namens Santiago, der jetzt in London lebt, war auch unter den Zimmergenossen.

Die erste Überraschung im muslimischen Viertel: Alles wieder wie in Ägypten/Marokko: Ein Suq neben dem anderen, „Mister where are you from?“-Generve, konstant fluktuierende Preise und labyrinthartige Tunnelsysteme.

Mein obligatorisches Umherschweifen bringt mich schnell ausserhalb der Stadtmauern, wo ich auf den christlichen Friedhof und Oskar Schindler sein Grab stosse.

Kurze Zeit später finde ich die Westmauer des Tempels – die Klagemauer. Die Mauer ist in einen Teil für Frauen und einen für Männer geteilt und ich checke natürlich nichts und gehe unter lautem Geschrei beinahe auf die Frauenseite. Geläutert erwerbe ich eine traditionelle jüdische Kopfbedeckung und gehe auf die Männerseite.

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Von Kairo nach Tel Aviv – 18. bis 20. Tag

Die Tage in Amman gingen schnell vorbei, wenn es auch nicht so furchtbar viel zu berichten gibt. Mitten in der Stadt steht ein Amphitheater, das zu fotografieren meine Handykamera dann doch vor unlösbare Probleme stellt, deswegen hier ein Fragment, welches eure Imagination in platonischen Idealen ergänzen möge:

Auf dem Hügel in Downtown steht eine Zitadelle, auf der ich den Sonnenuntergang und den atemberaubenden Blick auf eine gigantische jordanische Flagge, die anmutig im Wind weht, geniessen will. Als mich die Notdurft plagt, gehe ich zu einem alten Acker auf dem ich „Insch Allah!“ in letzter Sekunde dieses winzige Schild entdecke:

Wieder mal knapp der Schari’a entkommen…

In der Hotellobby sehen wir uns Al Jazeera an, die Bilder von brennenden Siedlungen im Libanon interessieren alle, man ist ja dann doch nah dran am Geschehen hier. „Nicht nah genug!“, denke ich mir, und nach einem Ausflug zum Toten Meer – ja, man liegt tatsächlich einfach so im Wasser rum – und der Stelle wo Johannes der Täufer Jesus angeblich getauft hat, rückt der Grenzübertritt nach Israel in greifbare Nähe. An der Taufstelle treffe ich noch ein paar Ösis, die eine Autorallye vom Allgäu nach Amman hinter sich und ein eigenes – leider noch nicht gut eingepflegtes – Blog haben.

Vom Hotel geht es mit einem ueberfüllten Service-Taxi zum Abdali Busterminal und von dort mit einem Bus ins 100 km entfernte Irbid (Kosten: 1 JD!!!).

An Bord ist ein Jordanier, der 34 Jahre im Kreis Offenbach gewohnt hat, aber dort offensichtlich nie viel Deutsch gesprochen hat. Zumindest klingt er für einen Menschen, der drei Jahre länger in Deutschland gewohnt hat als ich, reichlich merkwürdig. Er findet Helmut Kohl toll und Frankfurt sei die schönste Stadt Deutschlands.

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