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Skacid

Skacid ist wahrscheinlich das kurzlebigste Genre der Welt und bezeichnet einen kleinen Ausflug von Ska in die House-Music zwischen 1988-1989. Wie der beknackte Name schon sagt, ist es eine Mischung aus Ska und Acid. Geschaffen wurde der Name in dem Track Mental Ska von Longsy D, als Bezeichnung für den neuen HipHop-Reggae-Style. TR-909-Percussions, oft ein toastender MC, eine Sequenzer-Horn-Sektion und manchmal TB-303-Basslines.

Der Breakbeat wird durch einen hochgepitchten Reggae-Riddim ersetzt, beispielweise haben Double Trouble & The Rebel MC auf Just Keep Rockin‘, das Intro von Mr. Big Stuff von Jean Knight benutzt.

Rebel MC – Street Tuff „Live“
Street Tuff [Vinyl]
Rebel Music [Vinyl]

Die vermutlich einzige Skacid-Compilation ist Ska Beats 1 (sic!) auf Beechwood Music. Der aktuellste mir bekannte Skacid-Track ist Brom aka Wolfgang Voigt mit Jazz/Ska auf Kreisel 99.

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Chicago Hip House Documentary [1989]

Bei manchen Dokumentationen wünscht man sich ja geradezu sie selbst gedreht zu haben. Im Falle der Chicago Hip House-Doku gilt außnahmsweise die Ausrede der zu späten Geburt, denn damals war ich sogar zu jung um diese Musik überhaupt wahrnehmen zu können. Umso exzessiver habe ich einige Jahre später die Meilensteine dieses extrem tanzbaren Crossover aus House und Hip Hop von u.v.a. Fast Eddie, Tyree Cooper und DJ International Records gesammelt.

Die Doku featured diese Künstler sowie Bill Coleman, KC Flightt, Precious, Sundance und viele mehr…


Chicago Hip House Documentary 1989

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Simon Harris – Bass (How Low Can You Go)

Simon Harris ist ein britischer Dancemusic-Produzent und ein Pionier der sample-basierten Breakbeat- und House-Music. Harris hat bereits mit James Brown, Prince und Fatboy Slim Norman Cook gearbeitet und hatte zwei Nummer Eins-Hits in den britischen Charts.

Als DJ aus Chigwell, Essex (UK) startete Harris seine Karriere und wurde später als Londoner Residenz-DJ in den DMC aufgenommen. Danach hat er viele britische Rapper wie Daddy Freddy oder die Demon Boyz produziert.

In dem Video zu Ragga House (feat. Daddy Freddy) [Vinyl] hat Daddy Freddy einen fulminanten Auftritt im Atze-Reebok-Jogginganzug mit Schnörres, Oldschool-Sonnenbrille und Motorola-Cellphone.

Die bekannte 12″-Serie Beats, Breaks and Scratches hat Simon Harris für DJ’s und Produzenten in zwölf Ausgaben produziert.

Cover von Beats, Breaks and Scratches

Beats, Breaks and Scratches

Sein Cut and Paste-Tune Bass (How Low Can You Go) wurde eine N°1 in den Billboard-Charts und führte zu einem der vielen unsäglichen – die Produktionsweise in ein Bandkorsett zwingenden – Auftritte von DJ’s und Produzenten bei Top Of The Pops.

Versucht man sich an einer Genealogie der Samples in Bass (How Low Can You Go), verliert man sich in selbstreferentiellen Spielchen, da viele der Samples Zitate von Zitaten von Zitaten darstellen. Die Uh—Yeah-Kiekser von Rob Base & DJ E-Z Rock haben seinerzeit jeden HipHouse- und Dance-Hit auf der 1 und der 2 1/2 begleitet und das Frauenlachen von Derrick Mays Nude Photo kann auch gottweisswoher stammen.

Natürlich ist die Catch-Phrase Bass (How Low Can You Go) unzweifelhaft ein Public Enemy-Sample von Bring The Noise und Yeah Boy ist ein durchgedrehter Yell von PEs Flavor Flav, der auch einen kleinen Gastauftritt in dem Video hat.

Das m.W. von einem Bob Marley-Track stammende Riddim A Full Of Culture Y’all wird ständig von allen mögliche Produzenten wie z.B. Rebel MC als Verweis auf Riddim „als Basis der Afro-Amerikanischen Transzendenz“ benutzt.
Bass (How Low Can You Go) (UK Import)
Bass (Bomb the House Mix) [Vinyl]