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Logo Tourist – Branded Landmarks

Der Finne Risto-Jussi Isopahkala aka Logo Tourist ist in der Tradition des 90er Jahre Culture Jammings unterwegs und knüpft dabei an Werke von Künstlern wie z.B. Heidi Cody oder 01.org an.

Arc de Triomphe

Sein Ansatz ist es auf die zunehmende Verschränkung von lokaler Identität und geklonten kommerziellen Markenidentitäten hinzuweisen. Das ist nicht neu, allerdings kann moderne Kunst auch nicht oft genug auf die krassen Einschränkungen hinweisen die das Spektakel der Marken unsere Alltagskommunikation auferlegt. Das versteht jeder, dem nichts anderes einfällt als jemandem zu Dank eklige ‚Merci‘-Schokolade zu schenken.

Paris Silhouette

Logo Tourist mixt bekannte Sehenswürdigkeiten und signifikante Silhouetten mit kommerziellen Logos und weist dabei en passant darauf hin, dass die Stereotypen von Städten wie Paris oder Berlin auch nur Icons sind. Sie können prinzipiell überall hin transferiert und konsumiert werden. Identität vermittelt sich über Konsum, mithin können wir gar nicht mehr anders als unser Persönlichkeit über Konsumvorlieben zu entwerfen.

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pundo3000.com – Werbung gegen Realität

Karl Marx lehrte bereits in seinem Hauptwerk Das Kapital den Fetischcharakter der Ware als begriffliche Kategorie. Wenn dort auch eher die gesellschaftlichen Verhältnisse als „Verhältnisse zwischen Warenproduzenten die von ihren Produkten beherrscht werden“ analysiert wurden, so schwingt in dem Begriff Warenfetisch – spätestens seit der Postmoderne – die symbolische Erhöhung der Ware durch die Verschleierung der Produktionsmittel und semantische Aufladung derselben mit.

Was in der marxistischen Theorie einiges an Sitzfleisch und Reflexion erfordert, hat der Berliner Künstler pundo3000 in seinem Projekt Werbung gegen Realität eindrucksvoll visualisiert.

100 Produktfotos wurden von Samuel Müller der zumeist erbärmlichen Realität der ausgepackten und/oder zubereiteten Produkte gegenübergestellt. Eine Wertung findet nicht statt, „einziger Zweck des Projektes (sei), sich kritisch mit Arten und Mitteln von Werbung in unserer Zeit auseinander zu setzen.“

So bleibt es dem Betrachter selbst überlassen die Dissonanz zwischen Foodstyle-Fotos und Mononatriumglutamat-Realität zu erforschen.