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Platte des Tages: youANDme – Close to Me [Ornaments 010]

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Ob sich da jemand einen Traum erfüllt hat, einmal Robert Hood auf der B-Seite zu haben? Jedenfalls ist diese Platte ein Traum. youANDme lassen den Dub diesmal nur sachte einfließen. Die Sounds klonken sich leicht verhallt durch Detroit, in der ein Track eine Ewigkeit bedeutet. Zwischendurch rauschen ein paar Blitze durch. Ein absolut episches Stück, um sich völligst zu verlieren und das dürfte einer der Tracks des Jahres werden.

Robert Hood lässt die 909 etwas mehr kicken, zieht das Tempo ordentlich an und funkt sich weniger episch, dafür minimaler, durch die Nacht. Aus dem Lost-in-Sound-sein wird so ein schön nach vorne gehender, hüpfender Track. Beides großartig für die verschiedenen Gesichter der Nacht.

[audio:http://www.ornaments-music.com/audio/ORN010_A_youANDme_Close_to_me.mp3,http://www.ornaments-music.com/audio/ORN010_B_youANDme_Close_to_me_Robert_Hood_Remix.mp3]
youANDme – Close To Me / Close To Me (Robert Hood Remix)
[via ornaments-music.com]

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In The Mix: Lusine @Berghain

Einer meiner ersten Bezahl-Downloads war das Album A Certain Distancevon Lusine. Die Schmach noch nie von dem in Seattle wohnenden Texaner Jeff McIlwain gehört zu haben mal beiseite gelassen, habe ich bei diesem Album ein seltsames Phänomen beobachten dürfen: Es war beim ersten und zweiten Hören sehr eingängig, was für mich immer schon verdächtig ist, da solche Alben ja auch schnell wieder langweilig werden können. Wie oft habe ich mich durch beispielsweise Fear Of A Black Planet von Public Enemy kämpfen müssen, bis ich es verstanden habe und es zu einem der besten Alben Ever wurde.

Solchermaßen verdächtigt lauerte A Certain Distance dann auf meinem Mobile Phone, um dann im ICE und in der S-Bahn nach und nach seine volle Wirkung zu entfalten. Man merkt Lusine an, dass sein ewig morphendes Musikprojekt, dass ihn schon über Downbeat, Ambient, Dancemusic und Pop geführt hat und nun zurecht bei Ghostly International gelandet ist, ein Reifungsprozess war.

Ihm ginge es mittlerweile mehr um Komposition als um innovative Sounds, sagte McIlwain unlängst in der De:Bug und das ist auch das Geheimnis der grossen Halbwertszeit seiner Tracks.

Erst klingen sie gewohnt und eingängig und dann zünden sie ein zweites Mal in den für ausgefeilte Kompositorik zuständigen Gehirnwindungen. Bei meinem derzeitigen Lieblingstrack ‚Crowded Room‘ rotiert z.B. plötzlich die Discokugel, als bei 1:20 ein abgefahrener Lead Synth die verhaltene Houseorgel und die Vocoder-Stimmen ablöst.

Anscheinend hat Lusine – von mir unbemerkt – wohl Ende Juni im Berghain aufgelegt, anlässlich der Ghostly International Party, aber dank Soundcloud ist dieser Mix für die digital Ewigkeit konserviert worden, auch wenn er laut Kommentar im Bergheim aufgenommen wurde, mit dessen Namen (und Türpersonal) wohl nicht nur Richie Hawtin Schwierigkeiten hat. In dem Mix findet sich auch eine Version des Albumhits Two Dots mit der kongenial arrangierten Stimme der Sängerin Vilja Larjosto.

Lusine ist war anscheinend auch in zwei Film Scores involviert und zwar Snow Angels von David Gordon Green und Linewatch von Kevin Bray.