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Over The Horizon Radar – Liquid Rockz / fLako / Lxury

Comebacks und Debüts: Viele Erwartungen sind im Januar nicht unerfüllt geblieben. Da war der überstürzte Release von Björks „Vulnicura„, Sleater-Kinneys erstes Werk nach 10 Jahren, „No Cities To Love“ und Golden-Era-Wunderkind Joey Bada$$‘ „B4.Da.$$„. Alles meist hochgelobte Alben, die in den deutschen und internationalen Medien rauf und runter besprochen wurden. Für ein paar Platten, die infolgedessen eher unter den Tisch gefallen sind, gibt es das Over The Horizon Radar.

Schon in der letzten Ausgabe gab es einen Act aus Deutschland, der einen beachtenswerten Release hatte. Von Egokind und Ozeans Stadt Berlin geht es dieses Mal rüber nach Hamburg, wo das Producerkollektiv Liquid Rockz einen lateinamerikanisch angehauchten Mix aus Beats, Bass, Geklimper und verzerrten Sehnsuchtsgesängen abliefert.

Dass Trap da größtenteils nur als Buzzword draufsteht verzeiht man den Hamburgern sofort. Die 28 Minuten der EP bestehen neben den Trap-Snares viel mehr aus Dub, Grime und genre-trotzendem Geblubber, Geplätscher und Geklacker. „Gringo“ heißt das Teil und gibts als großzügigen Name-Your-Price-Download.

Von ganz ähnlicher Ästhetik, vom Hang zur Tanzfläche mal abgesehen, war 2012 übrigens auch die Eclosure EP von fLako. Der Producer wendet sich mit 2015 und seiner aktuellen EP neuen Sounds zu. „Kuku“ schlägt voll in die Grime-Kerbe und tastet sich mit synthetischen Chören im Titeltrack vorsichtig in die Gefühlswelt des Vaporwave.

Viel dominierender jedoch: hoch peitschende Spinett-Synthies, die die A-Seite schließen und die B-Seite einleiten. Ein neues Album des Deutsch-Chilenen ist für März angekündigt.

Wir bleiben in London. Newcomer Lxury hat mit „Into The Everywhere“ eine House-EP veröffentlicht, die sowohl poppig als auch tanzflächen-tauglich ist. Poppigere Tracks wie „Square 1“ mit Deptford Goth oder „World 2“ werden eingerahmt von eher techigen Rhythmen. Lxury bedient sich dabei stark organischer Moog-Sounds, die gerade auf „Square 1“ sehr nach Disclosure klingen. Es ist freilich nicht Lxurys Debüt, lässt aber auf mehr von ihm hoffen.

Schnell gebloggt wegen Zahnausfalls – noch der Electronic Explorations-Mix von Untold mit ’some of the housey UK tunes that have come out of dubstep and US house that sounds like dubstep’…

[audio:http://media.blubrry.com/electronica/electronicexplorations.org/podcasts/ElectronicExplorations_092_Untold.mp3]
Untold – Electronic Explorations 92
[via&playlist&download]

Ich denke das sollte bis Sylvester reichen. Peace On Earth!