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Lavajaz – Debut [Spontan Musik, SMV018]

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Lavajaz aka Tobias Lorsbach aka Keinzweiter veröffentlicht zwei Jahre nach seiner ‚Globus Cassus‘-LP erneut ein Album. Und das Alter lässt seine Ambivalenzen auch nicht weniger werden. Statt Sci-Fi- und Singularitätsattitüde nun der Überfall auf das Binger Jazzfestival. Kein Problem als Altrheinbewohner mit eigenem Boot.

Und so klingt das Album dann auch, als ob er das Festival samplete, die Aufnahmen durch einen Hecksler jagte und anschließend in akribisch-mainzer Microfunk-Manier wieder zusammengeklebt hätte. Bis auf zwei tanzbare Tracks, ist das “Debut” bewusst ruhig gehalten und lässt den Jazz für sich sprechen. Manchmal schon stark mit elektronischen Sounds versetzt, sind es bei den anderen Tracks fast ausschließlich Originalsamples, die neu arrangiert wurden und das Ganze organischer einfärben.

Höhepunkte sicherlich ‚The weird Wire‘, die – und wieder – Orgel bei ‚Flyin‘ und das an französisches Cut-Up erinnernde ‚Missing‘. Mein Album des Monats und trotz des Alters mancher Tracks um vieles frischer als die Konkurrenz.

Spontan Musik

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Platte des Tages: V.A. – Klamauk 002 [Klamauk]

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Klamauk, ein noch frisches Mainzer Vinyl-Label, tritt ganz in die Tradition der Rheinstadt und ist eine neue Spielwiese für Microfunk und CutUp-House – mit von Hand colorierten Covern. Nach der lokal verhafteten 001 treffen nun Paul Frick, Tom Ellis, Scott und die Italiener The Clover aufeinander.

Tom Ellis wartet mit typisch arschwackelndem Microfunk auf – oft gehört und immer wieder gut, so auch The Clover, die dazu aber weniger Samples einsetzen. Scott sind kaum hektisch, dafür deeper mit Kuhglocke und entwickeln ihren ganz eigenen Charme, der nicht direkt ins Auge springt, dafür lange überzeugt. Die Bretter schlechthin sind aber die beiden Versionen von „The Camouflage“.

Paul Frick vermengt Ghostface-Killah-Samples mit Housevibes, hervorragend funky und deep und Finchhatten scheut sich nicht, einen großen Hit daraus zu machen. Untypisch für den heutigen Mainzer Sound und eher in der Tradition von Tonka und Pooley zu ihren besten Zeiten stehend, gelingt ihm damit ein Konsensbrett, das sowohl im verranzten Kellerloch als auch auf Rechtsanwalts-Housepartys voll überzeugt. Großartig.

Zum reinhören hier lang.