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Platte der Woche: Wasserstoff – Die 5 Elemente

Das neue Werk des Produzenten Christian Ogrinz aka Wasserstoff aus Berlin-Weißensee ist ein organisch-dichter Festtagsbraten aus minimalem, dubbigem Techno. Die musikalische Grundsubstanz ist der Urschleim aus dem alle Technoeuphorie gebiert: Bassdrum und Bassline. Der Entstehungsraum für ‚Die 5 Elemente‘, so heißt die EP.

Feuer, Erde, Luft, Wasser und Kosmos. Aus einem Funken wird eine Flamme, dann bratzt ein Steppenfeuer über kubische Clonks. Wir befinden uns in der Frequenzharmonik von LFO. Die Erde ist alkalisch, voller Katalysatoren für explosive Reaktionen und erlangt ihr volles Potential nur zusammen mit dem Sauerstoff der Luft. Die Luft erinnert an die rohen Grooves früher Chicago-Trax und das Wasser ist schließlich das Element der Hydronauten der afrikanischen Diaspora. Ohne das Konzept von Drexciya zu kennen rekonstruiert Ogrinz hier das Genre Aquatechno.

Am Ende der Vereinigung der vier Grundelemente steht der Kosmos. Eine Meditation über die Möglichkeiten des 4/4-Taktes in bester Studio 1-Tradition. Der Kosmos ist hier luftig, housig, fröhlich und vereint kunstvoll die angerissenen Zeitlinien elektronischer Musik. Ein lexikalisches Werk.

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Nik Bärtsch’s Ronin – Holon

‚There are two paths a samurai can walk: that of a clan member, and that of a ronin, a lonely warrior. The former is highly esteemed in Japan, the latter is bitterly detested.‘

Der 34-jährige Schweizer Pianist Nik Baertsch hat mit seinem Projekt Ronin, dem Spektrum Minimalismus (im Sinne Steve Reichs), Jazz und Funk eine neue Spielart, die Ritual Groove Music oder Zen Funk, hinzugefügt. Ronins neues Album Holon ist soeben auf ECM/Universal erschienen.

Ronins Musik besteht aus einigen wenigen Phrasen und Motiven, die fortwährend kombiniert und aufgeschichtet werden. Daraus resultiert eine musikalische Ästhetik die durch alle Spielarten ihres Sounds konsistent bleibt. Was bei Jazzrock und Fusion oft den unangenehmen Nachgeschmack von Beliebigkeit hinterließ, ist hier durch Soundstruktur, Phrasierung und Komposition nach Detroit hin abgesichert. Wenn Robert Hoods Wire to Wire [Vinyl]-Album digitaler Jazz ist, ist das hier Minimal Techno unplugged.

Piano, Fender Rhodes, Drums, Bass, Perkussion, Altsaxofon und Klarinette. Was nach der Besetzung eines gut abgehangenen Feuilleton-Jazzquintets klingt, wird durch Detailversessenheit und reduzierte Klangsprache von allem Jazzrock-Mief befreit.

Zen Funk ist (Jazz : Funk) * Minimalismus + realvinylz. Music to write Blogs by!

Ronin – Holon
Ronin Live