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Martin Brandlmayr – Werner Dafeldecker – Christian Fennesz – Till the old world’s blown up and a new one is created [m=minimal, mm011]

Spätestens nach dieser EP wird eines klar. Man braucht keinen Gott oder die Evolution, sondern einfach nur Musik. Natürlich ist es nicht schwer, sich die Welt untergehend vorzustellen, aber eine neue? Die drei Musiker Martin Brandlmayr, Werner Dafeldecker und Christian Fennesz haben hier lauter Versatzstücke anzubieten, die zwar auch nicht die ganze Musikwelt umkrempeln werden, aber zumindest ein Stückchen weiter in Richtung „Hörgewohnheiten ändern“ gehen.

Mit Gitarre, Rauschen, Streichern, Klavier und Glocken verzaubern sie eine Minimalwelt, die so verstörend wirkt, wie einst die Charaktere in Twin Peaks. Musik, die man oft hören muss und die zur Belohnung immer wieder neue Facetten an ihr zeigt. Super.

Coming soon: Anhören und kaufen bei m=minimal

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Ernst Albrecht Stiebler – st [m=minimal, mm009]

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Als Komponist, der schon ganz früh seine Kompositionen durch Minimaltechniken verwirklichte, ist Ernst Albrecht Stiebler den meisten unbekannt. Ob es daran liegt, dass Stiebler seinen Hörern mehr abverlangt als einfach nur „krasse Geräusche“ auszuhalten, wie bei manch anderer Avantgardemusik?

„Sequenz II“, dass Agnieszka Dzubiak neu einspielte, erinnert an Klaus Schulzes „Cyborg“ als Cello-Version. Es klingt wirklich bereichernd, wobei man in der heutigen Timeline-Aufmerksamkeitsspanne ganz schön viel Durchhaltewillen braucht. Vielleicht wirkt es deswegen so elegant: Langezogene repetitive Musik ohne Rhythmus braucht mehr Konzentration als ständig wechselnde Sounds.

„Mitteltöne“ hingegen hat etwas ambienthaftes doch bleibt es stets im Raum, im Rahmen des nicht Abdriftens. Mit „Trio 89“ endet diese LP und fährt mehr auf, als bei den vorigen Kompositionen. 1994 für den RBB produziert – mit Frances-Marie Uitti (Cello), Robyn Schulkowsky (Percussion) und Marianne Schröder am Klavier – sucht man vergeblich die kopfeigene Höhle, um dem Werk gerecht zu werden.

Diese Intensität dank minimaler Mittel ist schon krass, wenn man sich denn auf sie einlassen kann. Großartiges Album und die erste – hoffentlich nicht letzte – Chance Stiebler auf Vinyl zu erwerben.

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