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Desintegriert euch! – Max Czollek

Desintegriert euch!Desintegriert euch! von Max Czollek
Meine Wertung: 4 von 5 Sternen

Ein Buch, das mir bezüglich des „Integrationstheaters“ die Augen geöffnet hat. Max Czollek ist da einer Sache auf der Spur, die mir bisher nicht in dieser Deutlichkeit klar war. Und das Schöne ist, dass sich alle angesprochen fühlen können: Antideutsche, Antimperalisten, Zentristen, Deutsche „die viele jüdische Freund*Innen“ haben und selbsternannte Opfer von Tugendterror. Die Juden sind keine Agenten unserer kollektiven Vergangenheitsbewältigung, sie sind nicht diejenigen die den Deutschen Erlösung oder Verdammung geben können, auch wenn sie permanent zu dieser Funktion aufgerufen werden. Wer verstehen will, warum die Deutschen so besessen davon sind, was die Juden von ihnen denken, ihnen abverlangen oder in Israel machen, der muss „Desintegriert euch!“ lesen.

Manchmal verliert sich Herr Czollek in etwas abwegigen und mühsam hergeleiteten Fallstudien, aber das mag auch an meiner mangelnden Bildung in Sachen Poesie liegen. Trotzdem glaube ich, dass das Buch mit etwas weniger Spitzfindigkeit an Effektivität und Schlagkraft gewonnen hätte. Ich hoffe Herr Czollek schärft weiter an seinen sprachlichen Waffen. Wir brauchen sie.

»Ist das Wort „Abendland“, das ausgegraben wurde, um es synonym für die christliche Gesellschaft in Abgrenzung zu ihren nichtchristlichen Mitbürgern zu verwenden, im politischen Diskurs tatsächlich derart unverzichtbar, dass er neuerdings auch außerhalb der Neuen Rechten auftaucht?«

Mely Kiyak

»Kretschmann fasst seine Überzeugung so zusammen: ‚Pragmatischer Humanismus, das ist meine Leitlinie‘ (…) Sein Humanismus wird dann rausgekramt, wenn er nichts kostet, keine Risiken birgt und nur einem selbst nützt. Manche nennen diese Maxime auch anders. Nämlich Egoismus.«

Mely Kiyak

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Angst vor dem Schreibroboter

»Wie wahrscheinlich ist es, dass Journalisten durch Roboter ersetzt werden?«

So teasert der XING-Newsletter heute einen Artikel auf sueddeutsche.de an. Das interessiert mich natürlich. Das ist eine ernsthafte Frage, die mich seit längerem beschäftigt. Habe dazu ein paar Bücher von AI-Forschern gelesen und mir Gedanken über Softwarehersteller wie Narrative Science, Automated Insights und dem deutschen Experiment text-on gemacht. Umso neugieriger war ich darauf, was Alpha-Journalisten da so zusammengetragen haben:
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arte, je vous en prie! – Weg mit dem Vollprogramm!

Dieser Beitrag ist eine Polemik gegen das Vollprogramm von arte, die eigentlich den oder die Falschen trifft. arte ist ein kulturelles Highlight in der deutsch-französischen Fernsehlandschaft, ein vorbildlicher Sendeplatz für das Grand Format im Dokumentarfilm, Vorreiter im Bereich interaktive Medien (arte Future, Creative und Info), Sendeplatz für anspruchsvollere Serien, Spielfilme und sogar Kurzfilme und vieles mehr.

Der Grund warum ich trotzdem deutliche Worte finde, ist der, das ich bei arte noch Hoffnung habe. Hoffnung das es in zehn Jahren noch ein Leuchtturm und Vorbild in Europa geben wird für ein finanzstarkes, demokratisches, kulturell vielfältiges und intellektuell anspruchsvolles audiovisuelles Programmforum.

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