Artikel
0 Kommentare

Structural Poetics – Elesyn 15.625 / Orchid

Im vorletzten Filmprogramm der Transmediale 08 mit dem Titel CP09: Structural Poetics stachen für mich besonders zwei Arbeiten hervor: Elesyn 15.625 von Billy Roisz und Orchid von Nicolas Bernier.

Elesyn Screenshot

Als ‚elektrische Synästhesie‘ bezeichnet Roisz ihr zehnminütiges Werk Elesyn 15.625 und tatsächlich hat hier jedes Audiobrummen, jedes Videofeedback, jeder Schaltungsknackser seine visuelle Entsprechung. Von schwarz-weißer geometrischer Strenge bis hin zu farbenfrohen, expressionistischen Moirés wird das komplette Sammelsurium elektromagnetischer (Stör)signale zu einer humorvollen Bildkomposition kompiliert.

Trotz des minimalistische Duktus, der bei vielen derartigen Arbeiten schnell anstrengend wirkt, kann der Zuschauer sich gegen Ende das Lachen nicht verkneifen. Immer wieder bricht in die schwarzen Zäsuren ein fiepsender Irrwitz ein, der fast organisch wirkt. Leider liefert das abgefilmte Video nur eine blassen Ahnung des tollen Gesamteindrucks.

Orchid von Nicolas Bernier besteht aus fotografische Stills die in klassischer Weise zum musikalischen Rhythmus synchronisiert werden. Bernier hat elektroakustische Musik an der Universität von Montreal studiert. Seine Kompositionen verorten sich zwischen organischen Klangquellen und digitalem Processing, ähnlich wie sein visuelles Material. 2006 hat er das Künstlerkollektiv Ekumen gegründet.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.