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Von Kairo nach Tel Aviv – 9. und 10. Tag

David: „I wonder how Moses made it up to here.“
Ben: „Yeah! With all these checkpoints and no passport.“

Erstmal den Rausch ausschlafen und dann stundenlang ägyptisches Frühstück und „Serious Sunbathing“ im Penguin Village. Am Nachmittag bin ich schnorcheln gegangen und was ich dort im Wasser an Farben- und Artenreichtum gesehen habe ist unfassbar. Man bekommt richtiggehend Angst vor soviel unterschiedlich geformten Fischen und Korallen. Ausserdem geht es von einem Schritt zum nächsten plötzlich ca. 10m abwärts. Leider werdet ihr nie Fotos davon zu sehen bekommen, da ich keine Unterwasserkamera habe. Aber jeder muss schliesslich einmal nach Dahab kommen…

Auf dem Dach des Penguin Village haben zwei Beduinen-Mädchen ein Schmuckproduktionscenter eröffnet und feilschen und handeln wie die Grossen. Ich habe ein Armband für Layla in Auftrag gegeben und eins fuer mich.



Der Abend ist ganz der religiösen Grenzerfahrung gewidmet. Ben und Angel wollen den Berg Sinai besichtigen, auf dem Moses seine zehn Gebote diktiert bekam. Wir sollen um 11 p.m. bereitstehen um ins St. Catherines-Protectorat gebracht zu werden. Auf dem Weg dorthin müssen wir ungefähr fünf Checkpoints passieren, jedesmal unsere Pässe zeigen und stupide Fragen beantworten, u.a. auch immer „Where are you from?“. Ben und Angel sagen immer: „The States!“ und ich dann laut: „What States?“ und sie wiederrum: „UPS“ oder „FedEx“. Wir kommen cheesy drauf und der ganze Trip wird ein bisschen wie eine Folge von Mystery Science Theater 3K mit Kommentaren von mir, Ben und Angel. Nach dem vierten Checkpoint fand z.B. folgender Dialog statt:

David: „I wonder how Moses made it up to here.“
Ben: „Yeah! With all these checkpoints and no passport.“

Der Führer Mohamed spottet jeder Beschreibung, er sagt immer alles zweimal, wie zum Beispiel: „Now we are group Ramses! Now we ARE group Ramses!“ und Ben dann: „Why can’t we be group Saddam?“. Je übermüdeter wir werden, desto lustiger wird alles. Man kannt fast nichts sehen in der Dunkelheit und als ich einmal meine Taschenlampe anschalte, steht ein Kamel direkt vor mir und gröhlt mich an.

Weiteres Leuchten mit der Taschenlampe macht dann ca. fünfzig von den Dingern sichtbar und das Haggling beginnt:

Stranger: „You want a camel?
David: „No thanks, l’m not smoking“
Next Stranger: „You want camel?“
Ben: „No thanks, I’m not hungry“

Nach 2 1/2 Stunden bergauf und nochmal 700 Stufen haben wir es dann gegen 5 a.m. auf den Berg geschafft. Mohamed hat sich kurz vorher mit den Worten: „Ten minutes we go into the stairs! Ten minutes we GO into the stairs!“ verpisst. Oben dürfen wir nun einen Sonnenaufgang erleben, der sich in sovielen Farben verausgabt, als wenn ein geistesgestörter Beleuchtungstechniker ein paar Trips eingeworfen und dann das ganze Theaterbudget auf einmal für Lampen ausgegeben hätte:

Das Ganze wird natürlich für die russischen Touristen gevideotaped. Als ich ein bisschen herumwandere, finde ich meine persönliche Gesetzestafel, die leider nicht ganz so sakral ist wie die von Moses:

Als wir gegen mittag zurück im Penguin Village sind, gehe ich erstmal schlafen und den Rest des Tages hole ich erste Erkundigungen über Israel ein. Da ich noch soviel Zeit habe, werde ich hier alles ausführlich planen und dann zunächst nach Jordanien fahren …

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