Hinter dem scheinbar unbeholfen benannten soundcloud-Account user703918785 verbirgt sich der Vaporwave-Musiker und LoFi-Avantgardist James Ferraro, der schon 2013 mein Jahresende mit dem düsteren Album NYC, Hell 3:00AM versüsst hat.
NYC, Hell 3:00AM ist eine dystopische Vision eines New York nach 9/11, in dem Ratten den frittierten Reis aus fallengelassenen Take-Away-Boxen fressen, die Geldautomaten mit ihren Roboterstimmen in den nächtlichen Dunst plappern und der hysterische CB-Funkverkehr der Megacity im Unterbewusstsein nachhallt.
Die SUKI GIRLZ könnten eine marodierende Bande von J-Pop-Stars und Nightclub-Tänzerinnen sein, die genau dieses dystopische New York bei Nacht unsicher machen. Die Tracks sind dichte Beatarrangements über denen Stimmfetzen, sterile R’n’B-Gesänge, ätherische Piano-Etüden und schwere Streicherflächen unheilvoll schweben.
Track 18 des prosaisch durchnummerierten Albums verschaffte mir im Oktober spontane Glücksgefühle, die mich zum dem folgendem tweet verleiteten:
„Have you heard ‘SUKI GIRLZ 18’ by user703918785? This is soooo beautiful, awesome, mindbending and aetheric!!!“
Ein paar Tracks weniger hätten dem „Album“ sicher gut getan. Ein Viertel der 22 Tracks stolpert ein wenig uninspiriert oder nervig vor sich hin, dafür einen Abzug in der B-Note.
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