Heisser Tip von dq aus dem Jahre 2009: dj foundation war damals 23 Jahre alt und lebte in Mosul, einer Stadt im Nordirak. Mit einem alten PC kreierte seinen eigenen Cut-Up-Style aus dem TV: Arab Pop und westlicher Disco-Sound, dazu ein gesampletes Ensemble aus religiösen Führern, Politikern, Popstars und Newsfeeds.
Sein Debütalbum »Paradise« war der erste musikalische Kommentar auf den ‚war on terror‘ und moderne Kriegsführung im 21ten Jahrhundert.

»dj foundation has made one of the most joyous, disturbing, funny & sad albums I’ve ever heard«

Mark Moore for QX Magazine

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Aus dem Notizbuch (25/01/2013): DAM Gallery

Heute fahre ich auf dem Weg zum Büro bei der DAM Gallery vorbei um mir das Ende der Ausstellung »Meine Wunderkammer« anzusehen. Mich empfängt eine junge, nicht unattraktive, aber irgendwie anämisch wirkende junge Frau, die mir mit Begeisterung die vielen Exponate erläutert.

Joachim Lottmann nennt diesen Typ Frau in seinem Buch »Endlich Kokain« Galerinas: »dünne, ätherisch-schöne Frauen zwischen 25 und 35, leicht verblüht, kunstsinnig und eingebildet, mit einem Hang zum Masochismus und zum Dienen«.

Tatsächlich verbringe ich eine ganze Stunde in der Galerie und befeuert durch den (eigentlich recht moderaten) Alkoholkonsum des gestrigen Abends komme ich in Hochstimmung. Die Namen zeitgenössischer Künstler fliegen an mir vorbei und ich erinnere mich wieder an die Begeisterung die ich bei der Produktion von Culture Jamming gespürt habe.

Auch wenn die Galerina den Großteil der Konversation übernimmt, habe ich am Schluss das Gefühl auch ich habe einen Funken in ihr geschlagen. Aus Verlegenheit kaufe ich dann einen Katalog der Künstlerin Lynn Hershman Leeson, die interessant zu sein scheint. Kann man ja von der Steuer absetzen, als werdender Autor.
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Platte der Woche: V.A. – Redefinition #1 – undefined [Unoiki UI003]

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Hinein ins Feld der unbekannten Koordinaten aus Noise, Ambient, IDM, Cut-Up, also gemeinhin alles, was unter Electronica läuft, nimmt uns die Compilation aus dem Produzentenkollektiv, Musiknetzwerk und Label Unoiki mit. Von Dr. Nojoke über Superlauncher, Storlon, Offtopic und elf weiteren Artists kommen die Tracks, die von Zzzzra PierrotheMoon, Kimathir und anderen weltweit verstreuten geremixt wurden.

Die Compilation zeigt wieder mal deutlich, dass es abseits des Etablierten noch den “wirklichen Untergrund” gibt, der für Experimente und Anspruchsvolles zu begeistern ist. Hier ist jeder Track eine Perle für sich, die man erst über die Zeit entdecken muss. Ein Schmetterling braucht halt auch seine Zeit, bis er aus dem Kokon entschlüpft. Die Zeit nimmt man sich auch für die Verpackung, die passend zum Anspruch, aus einer selbstgebastelten Box besteht.

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