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Reyf & Eidner – Love & Pain, Sunshine & Rain EP [Rotary Cocktail RC025]

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Venedikt Reyf aka Suedmilch ist zurück und zusammen mit Eidner läutet er den Herbst der Dichotomie ein. Und der klingt selbst für Rotary Cocktail noch eine Stufe deeper als sonst. Vielleicht liegt dies an den dub-freien, dafür umso mehr housigen Elementen in deren Mittelpunkt die Trompete steht. Ganz dichotomisch geht es auf der A zur Sache: Recht fröhliche Trompeten treffen auf eine traurige Stimmung, die durch acidlastige Sounds ohne Resonanzfiltergedrehe, kurz angehoben wird. Dennoch alles sehr funky und die Extraportion Deepness steuert Suzi Q. Smiths Stimme bei.

Die B ist träger, fast ein Experiment in reduzierter Deepness sparen sich doch die beiden den Basslauf und das wirkt fast wie eine mitternächtlicher Spaziergang in in Warren Beattys Dick Tracy. Klasse Platte für deepes Kopfkino.

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Gregorhythme – Beach Umbrellas Attack [Minimood 008]

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Eine angenehme unaufdringliche Wärme durchströmt die EP, die vom Namen her direkt an laue Sommernächte denken lässt, aber zur jetzigen Jahreszeit auch ein wärmendes Kaminfeuer abgibt. Da steigt das Wohlgefühl im Club. Sehr charmant und behutsam wie die breiten Chords immer nur kurz in den Tracks aufblitzen., fast schon zum Verlieben beim Titeltrack. Und ‚Isola‘ das ähnlich wirkt, wird von So Inagawa in einen sehr deepen Detroit-House-Track geremixed. Entspannt und gut zugleich diese EP.

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Less – Mut zur Veränderung [Pour 003]

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Auch Less folgt dem Spoken-Word-Trend auf dem Thüringer Label mit dem unglücklich gewählten Namen – Militärorden haben halt oft einen seltsamen Beigeschmack. Und folglich sind es auch die Vocals, die mehr abtörnen als den Track zu steigern, der solider, runder Deephouse ist.

Glücklicherweise versteckt sich auf der B-Seite ein echter Hit. Less remixed Brotherhoods ‚Memorial Smith‘ auf so eine bezaubernde Weise, dass man ihm ganz im Sinne des Labels den Deep-Orden verleihen möchte für das schöne Klavier. Erst zieht es den Tänzer in seinen Bann und nach dem Break drückt es ordentlich von hinten. Ein Stück das verzaubert. Großartig.

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Platte des Tages: Dplay – Huub Sand [Running Back 018]

Elektronische Musik und postmoderne Theorie gingen schon immer Hand in Hand. Oftmals liegt der autonome Autor begraben unter kryptischen Pseudonymen und wenn Bedeutung sowieso fortwährend neu verschoben wird, braucht man auch keine nach ebensolcher heischende Tracknamen mehr (es sei denn man heißt Dominik Eulberg).

Dirk Gottwald alias Dplay aus Essen setzt dagegen ganz unpostmodern auf eindeutige Referenzen und nutzt die ganze Breite des Bedeutungspielraums in und vor allem um das schwarze Rund herum. Denn wie es sich für ein waschechtes Kind des Ruhrpotts gehört, ist Dplay Schalke-Fan.

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Der Titel ist eine Hommage an Huub Stevens und Ebbe Sand, als Trainer bzw. Spieler zentrale Protagonisten der Schalker Erfolgs-Ära um die Jahrtausendwende. Ob sich partner-in-crime Manuel Tur da dezent in die Produktionscredits zurückgezogen hat, weil sein Herz für den schwarz-gelben Konkurrenten schlägt, ist unklar. Der Musik hat es jedenfalls nicht geschadet.

Der Titeltrack ist ein subtiler Deephouse-Schieber mit abgefederten Chords, der das Spiel wie ein offensiver Libero von hinten antreibt. Den Dreh-und Angelpunkt der Partie markiert das discoide „Tschaka“, das die gegnerischen Abwehrspieler mit dominanter Snare und funky Bassline zur Verzweiflung treibt. Lediglich „Schroule“ verdribbelt sich ein wenig ballverliebt im Gewusel aus Congas und Glöckchensounds. Die Taktik von Running Back-Cheftrainer Gerd Janson, nach den erfahrenen Move D und Radio Slave nun den Nachwuchs auf den Platz zu schicken, ist aber trotzdem voll aufgegangen.