Der Frankfurter DJ TRiCK, der auch schon einige Beatz produziert hat, ist addicted to Elektro Funk, Miami Bass und Oldschool-HipHop.

TRiCK Electro Bass Cover

Da der Sound auch mich gerade wieder in meine frühe Jugend zurückschleudert, gibt es zum Wochenendstart noch einen – teilweise etwas holprigen – Mix dieser Sorte auf realvinylz:

[audio:http://www.culture-jamming.de/ElectroBassJuly2007.mp3]
TRiCK – Electro Bass
[via webbeatz.de]
Cut It Up Def – Miami Bass Jams [Vinyl]
Bass Busters Booty Bass

Tracklist:

Rick Cason – Space Connection 2012
Egyptian Lover – Kinky Nation (Kingdom Kum)
Omega II – Sonic Boom
Jonzun Crew – Pac Jam
Dynamic Bass System – Arabian Dreams
Imperial Brothers – We Come To Rock
Kraftwerk – Numbers
NWA & Arabian Prince – Panic Zone
2 Live Crew – Get It Girl
Ice Man Ja – Mega Jon’s Bass
DJ Reckless – Supercomputer
Sugar Hill Gang – White Lines
G.Force – Feel The Force
MC Cheif & Sexy Lady – Beef Box
The Invisibles – Donkey Kong
Raiders Of Lost Groove – Empire
Hijack – Airwave Hijack
Funky Break Essentials – Project:Future
Danny D – That’s The Way I Like It

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Maggotron – Oldschool Electro Funk

James McCauley aka DJ Debonaire aka DXJ aka Maggozulu 2 aka Planet Detroit aka Bass Master Kahn war der Gründer der Gruppe Maggotron, die Miami zur Haupstadt des Basses machte. Weitere Mitglieder waren Ron Sansone, Jose Martin und Jude „Smokey Dee“ Hayes.

Der „Original Old School Booty Shaker“ DXJ hat schon 1980 Lyrics für Harry Wayne Casey von KC And The Sunshine Band geschrieben, die niemals das Tageslicht erblickt und McCauley viel über das Musikgeschäft gelehrt haben.

DXJ war musikalisch stark beeinflusst von George Clinton und dessen Bands Parliament und Funkadelic, Earth, Wind & Fire und Kraftwerks Album Trans Europa Express.

Miami Bass Wars Cover

DXJ’s frühe Tracks waren äusserst humorvoll angelegt, was sich u.a. in den zahlreichen Pseudonymen, dem Artwork und den immergleichen Albentiteln wie Bass Planet Paranoia, The Bass That Ate Miami oder Miami Bass Machine bemerkbar macht.

Ein anderen Grund für die vielen Monikers ist auch der Veröffentlichungspolitik der grossen Labels geschuldet, die dem massiven Output von DXJ im Weg stand. Außerdem ermöglichten die verschiedenen Namen gefahrlose musikalische Experimente.

Musikalisch ist DXJ’s Sound charakterisiert durch phatte Electro/Bass-Beats, Rock-Guitarren, hyperschnelle Scratches, die TR-808 und zahlreiche Vocal-Samples aus allen möglichen Quellen. Das Basis-Setup war außerdem ein Roland Juno 106, ein Yamaha TX81Z Soundmodul und die Oberheim DX Drumbox, aus der auch der Name DXJ enstand (DX + James).

Der frühe Old School Electro Funk oder Miami Bass hat grossen Einfluss auf Musikstile wie Breakbeat und Ghetto Tech gehabt.

So If That Is Your Musical Taste, Then Your Taste Is Bass!

Blastmaster Radio – Keep the Frequency Clear

Cut It Up Def – Miami Bass Jams [Vinyl]

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Westbam – The Early Years

Maximilian Lenz aka Westbam aka Westfalia Bambaataa wurde in Münster geboren. Bevor er der „Avantgardist der Raving Society“ (sic!) wurde, hat der umtriebige DJ eine Reihe von richtig coolen Cut n‘ Paste und House-Trax produziert.

Nach dem Paul Hardcastle-RipOff 17 – This Is Not A Boris Becker Song unter dem Pseudonym Cowboy Temple folgte der – trotz oder gerade wegen des offensichtlichen Kraftwerk-Samples – extrem funkige Low Spirit-Release Monkey Say Monkey Do.
Monkey Say, Monkey Do (Remix) [Vinyl]

Kurz nach Monkey Say Monkey Do folgte die durchaus inspirierende LP Westbam mit einem sehr interessanten Cover.

Westbam LP Cover

Einer der ersten deutschen Cut n‘ Paste-Charthits war The Roof Is On Fire 1990, der seinen großen Brüdern aus UK in nichts nachsteht. House-Piano, Robo-Voice, Oldschool-HipHop-Samples und Trillerpfeifen. Party On!

The Roof Is On Fire [Vinyl]
The Cabinet [CD]

Westbam sieht sich nach eigener Aussage auch als eine Art Avantgardist und postmoderne Konzepte wie die Zerstörung des überholten bürgerlichen Autoren- oder Genie-Begriffs oder der Mißbrauch der Technik durch z.B. Schallplattenmanipulationen sind ihm wohlbekannt:

„Das kann man schon als Jazz begreifen, als Improvisation mit Technik, die ihren spezifischen Groove entwickelt.“

Schade, dass es Westbam später nicht mehr so richtig gelang diese interessanten Ansätze explizit in seiner Musik umzusetzen. KLF beispielsweise haben auf diesem Gebiet wesentlich mehr überzeugen können.

Eine sehr interessante Kollaboration hatte der frühe Westbam 1987 mit der westrussische Avantgardeband Popularnaja Mehanika oder Pop Mechanics.

„Die Pop Mechanics sind in Riga an mich herangetreten, als sie dort während ihrer Tournee auftraten. Sie fragten mich, ob ich Lust hätte, bei ihrem Konzert in der Schule der Aeronauten Platten aufzulegen. Von diesem Auftritt ist ein Mitschnitt auf Kassette gemacht worden, der dann bei What’s So Funny About erschien.“

Die dekonstruktivistischen Scratch-Phrasen über dadaeskem Gesang, Free-Piano, Folklore und Jazz – alles schön nacheinander – sind ein echtes Sammlerstück mit dem Titel Westbam – Live at Riga [Vinyl].

Den hypnotischen Groove von Chicago House entdeckte Westbam in den frühen Neunzigern mit einer Reihe von Veröffentlichungen, unter denen für mich vor allem Hold Me Back hervorsticht.

Hold Me Back [Vinyl]

Auch an Skacid im weiteren Sinne hat sich Westbam mit dem Track Cold Train [Vinyl] versucht.

Es zeigt sich also, dass der frühe Westbam eine erstaunliche musikalische Bandbreite und konzeptionelle Reife hatte, die über die Mayday-Jahre peu à peu verlorenging und später nur noch manchmal mit obskuren Veröffentlichungen wie dem Merve-Band Mix, Cuts und Scratches mit Rainald Goetz aufblitzte.

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Sharam Jey [King Kong Records]

Der Iraner Sharam Khososi aka Sharam Jey begann seine House-Karriere bereits Anfang der 90iger als Clubber im Kölner Warehouse, wo wir uns eigentlich über den Weg gelaufen sein müssten. Das Warehouse war nicht nur in NY sondern auch in Köln der mythische Ort der Techno&House-Szene. 1993 startete Sharam seinen eigenen Club B9 in Aachen. Da seine Wurzeln im Soul – und dem darin wohnenden Groove – lagen, fühlte sich der Kölner dem House seit jeher näher als hartem Techno-Sound.

Und seine energetische Mischung aus House und Breaks hat Sharam Jey bis heute perfektioniert. Sharam Jey remixte bereits Stars wie Moby, Faith No More, Faithless (sic!) oder Salt N Pepa.

Artwork Sharam

2001 gründete Sharam sein eigenes Label King Kong Records, auf dem er vom Sound bis hin zum coolen Artwork alle Fäden in der Hand hält, wovon man sich auf der 5 Years of King Kong Records-Compilation überzeugen kann.

Sharam Jey – Feel Nobody / When The Dog Bites (Remix) / Message To Love (Remix)
Push Your Body [Part 1] [Vinyl]
Push Your Body [Part 2] [Vinyl]

Ein lustiges 80er Jahre-Style Demo, das Sharam Jeys Track Last Dance benutzt, demonstriert eine ganz eigene Ästhetik von moderner Housemusic.

Sharam Jey in the Mix [UK-Import]
4 Da Loverz [Vinyl]