Jimmy Tamborello (bekannt aus seinen Projekten Dntel und The Postal Service) feiert sein kürzlich auf Stones Throw erschienenes neues Album Human Voice mit einem FACT-Mix, der voller unveröffentlichter Remix-Arbeiten steckt.

Tracklist:
Bill Nelson – Endless Orchids (Dntel Mix)
Durutti Column – Estoril a Noite (Dntel Mix)
Sebastian Gandera – La Visite Au Musee (Dntel Mix)
Rimarimba – Pacific (Dntel Mix)
Penguin Cafe Orchestra – Zopf (Dntel Mix)
Michael Rother – Katzenmusik (Dentel Mix)
Maurice Deebank – Silver Fountain of Paradise Square (Dntel Mix)
Soft Verdict – Mildly Skeeming (Dntel Mix)
Roedelius – Geburtstag (Dntel Mix)
Pascal Comelade – Chanson (Dntel Mix)

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Die 10 besten Tracks des Jahrzehnts

Nachdem pEtEr & NieLow die großartige Idee hatten, zum dreijährigen Jubiläum von blog.rebellen.info, ihre Freunde und Bekannten um Gastbeiträge zu bitten, habe ich natürlich sofort zugesagt und nutzte die Gelegenheit meine musikalische Top 10 der Jahre 2000-2009 kundzutun. Für die Wenigen, die die blogrebellen nicht lesen (Shame On You!), hier nochmal ein Re-Post auf realvinylz. Die Einzeltracks repräsentieren manchmal – aber nicht immer – das dahinterstehende Album und meistens stehen sie stellvertretend für eine musikalischen Quantensprung (also die kleinste mögliche Einheit einer Veränderung ;-)).

Den Beginn macht Madlib aka Quasimoto, die hochgepitchte Stimme des Underground HipHop, wie man diesen Sound, der mittlerweile via Stones Throw zum musikalischen Allgemeingut geworden ist, damals nannte. Astro Black vom Album The Unseen groovt wie Hölle und soll laut ‚Samples Used By Quasimoto‘ ein Sample von Joe Cockers ‚Woman To Woman‘ enthalten:

Wurde von Quasimoto auf Astro Black auch noch nur mit (allerdings fast brodelndem) Wasser gekocht, hat Guillermo Scott Herren aka Prefuse 73 den gängigen Produktionsskillz mal gehörig in den Arsch getreten. Sein Ich-Lass-Mal-Einfach-Die-Plattennadel-Irgendwo-Fallen-Sound sollte ab 2001 genrebashend sein. Wenn meine Musiklehrerin mit ihrer ‚DieStimmeAlsInstrument‘-These heute diese Platte hören würde, wäre sie wahrscheinlich noch mehr in ihrem Glauben erschüttert als nach meinem Bomb The Bass-Referat Anno 1990. Point To B – Ein Glitch-Hop Klassiker.

Nicht nur HipHop, auch der landläufige Singer/Songwriter-Track musste sich spätestens 2002 von Dntel zeigen lassen wo der Bartel den Most holen geht. Dntel drehte ein wunderschönes Liebeslied durch den Bitcrusher, mischte weisses Rauschen und Statik dazu und kreierte mein Scrambled Pop-Anthem des Jahrzehnts: ( This Is) The Dream Of Evan And Chan

Zurück zu Stones Throw, deren J Dilla und Madlib aka Jaylib aus ganz banalen Gründen den Pokal 2003 abräumen: The Official und das dazugehörige Album Champion Sound rocken wie Hölle.


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Dntel – (This Is) The Dream Of Evan and Chan / Umbrella

Es gibt Tracks –Nein!– Songs, die einen ein Leben lang begleiten. Sie sind wie der erste Kuss im Sommergewitterregen unter der Eisenbahnbrücke oder die aus Liebeskummer durchsoffene Nacht, die verzweifelt im Sonnenschein auf dem Vorplatz des Düsseldorfer Hauptbahnhofes endet.

(This Is) The Dream Of Evan and Chan, von Jimmy Tamborello aka Dntel und Ben Gibbard – Gründer von Death Cab For Cutie – zusammen als The Postal Service, ist so ein Song.

Aus weißem Rauschen und verzerrten Drones schält sich langsam eine warme Synthesizer-Fläche und eröffnet einen Dubby Indietronics Love-Song. Dabei bleibt der Track über voller Länge in der Ästhetik, die ich an anderer Stelle schonmal HarddiscSampleGlitch-Experimentaltrash genannt habe und erinnert mich an eine noch zu schreibende musiktheoretische Abhandlung über die Frage, warum ein genialer Popsong wie beispielsweise There’s A Light That Never Goes Out von The Smiths gerade in der Reduktion bzw. Destruktion (Schneider TM versus KPT.Michi.Gan mit The Light 3000), eine noch höhere Ebene der Perfektion erreicht.

High Definition Clip

(This Is) The Dream of Evan and Chan [Vinyl]

Um es mit Mary-Ann Hobbs zu formulieren: This Massive Track Will ABSOLUTELY Blow Your Mind!

Auf dem Dntel-Album Life Is Full of Possibilities finden sich weitere „absolutely wicked“ Tracks/Songs wie Umbrella mit Vokalist Chris Gunst oder Anywhere Anyone mit Mia Doi Todd.

Neues Album von Dntel: Dumb Luck
Dumb Luck [Vinyl]

The Postal Service-Album: Give Up
Give Up+B-Sides [Vinyl]

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Telefon Tel Aviv – I lied

Telefon Tel Aviv? Im Frühling des letzten Jahres führte mich meine Reisebummelei über Ägypten, den Sinai und Jordanien nach Israel. Dort landete ich letztendlich in Tel Aviv und bin seitdem vom maroden Bauhaus-Charme der weltlichen Hauptstadt Israels fasziniert.

Tel Aviv Schild gr

Wieder daheim konsumierte ich so ziemlich alles, was es in Bezug auf diese Stadt gibt, u.a. das schöne Büchlein Tel Aviv. Eine Stadterzählung von Katharina Hacker und die Krautrock-House Kuriosität Tel Aviv & Eleven Other Originals [Vinyl] von FSK.

Auch die Alben des Chicagoer Electronica / IDM / Ambient-Projekts Telefon Tel Aviv von Joshua Eustis und Charles Cooper gehörten dazu. Ursprünglich 1999 in New Orleans gegründet, landeten die beiden schnell auf dem Experimental Electronic Label Hefty Records, wo sie ihre erste LP Fahrenheit Fair Enough [Vinyl] releasten.

Irgendwie fand ich nie wirklich die Zeit mir die Alben von Telefon Tel Aviv in Ruhe anzuhören und so brauchte es auch erst den dezenten Hinweis von Christine Vaccine in ihrem letzten Mix – in Form des alle zu Euphorie-Zwecken begangenen BTM-Verstösse überflüssigmachenden Stückchen Himmelreichs I Lied mit dem Gastsänger Damon Aaro – um mich anzufixen.

I Lied ist eine elektronisch-laszive R’n’B-Nummer – von der zweiten LP Map of What Is Effortless [Vinyl] – die sich durchaus mit (This Is) The Dream of Evan and Chan von Dntel oder dem wunderschönen Track Disquiet von Static mit Christof Kurzmann messen lassen kann.

Telefon Tel Aviv haben auch zahlreiche Remixes angefertigt, die auf der CD Remix Compiled vereint sind.

Die knarzenden Electro-Rhythms, warmen analogen Instrumentierungen, souligen Vocals und der zeitweilige Breitwand-Orchester-Sound, machen alle Alben zu einem Erlebnis und auch Live machen die beiden einen guten Eindruck.

Telefon Tel Aviv – Fahrenheit Fair Enough [Vinyl]
Telefon Tel Aviv – Remixes Compiled
Static – Flavour Has No Name [Vinyl]
Dntel – Life Is Full of Possibilities