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Tracklist:
Bonobo feat. Andreya Triana – Eyes Down (Ninja Tune Podcast Edit)
Bonobo – Change Down
(Interview)
Something (longer) for Wind
Bonobo – Days to Come
Bonobo – Ketto
Jon Kennedy – Tell me how u feel (Bonobo Mix)
Bonobo – Kiara
Bonobo – Noctuary
Amon Tobin – 4 Ton Mantis (Bonobo Remix)
Bonobo – Kota
Pilote – Turtle (Bonobo Mix)
Bonobo – Sleepy Seven
Bonobo – Transmission 94 (Parts 1 & 2)
Bonobo – Pick u up
Bonobo – Terrapin
Bushy – Never (Bonobo Remix)
Nostalgia 77 – Quiet Dawn (Bonobo Remix)
Bonobo – Scuba (Amon Tobin Remix)
Bobono – The Shark EP
Bonobo – Terrapin

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In The Mix: Lusine @Berghain

Einer meiner ersten Bezahl-Downloads war das Album A Certain Distancevon Lusine. Die Schmach noch nie von dem in Seattle wohnenden Texaner Jeff McIlwain gehört zu haben mal beiseite gelassen, habe ich bei diesem Album ein seltsames Phänomen beobachten dürfen: Es war beim ersten und zweiten Hören sehr eingängig, was für mich immer schon verdächtig ist, da solche Alben ja auch schnell wieder langweilig werden können. Wie oft habe ich mich durch beispielsweise Fear Of A Black Planet von Public Enemy kämpfen müssen, bis ich es verstanden habe und es zu einem der besten Alben Ever wurde.

Solchermaßen verdächtigt lauerte A Certain Distance dann auf meinem Mobile Phone, um dann im ICE und in der S-Bahn nach und nach seine volle Wirkung zu entfalten. Man merkt Lusine an, dass sein ewig morphendes Musikprojekt, dass ihn schon über Downbeat, Ambient, Dancemusic und Pop geführt hat und nun zurecht bei Ghostly International gelandet ist, ein Reifungsprozess war.

Ihm ginge es mittlerweile mehr um Komposition als um innovative Sounds, sagte McIlwain unlängst in der De:Bug und das ist auch das Geheimnis der grossen Halbwertszeit seiner Tracks.

Erst klingen sie gewohnt und eingängig und dann zünden sie ein zweites Mal in den für ausgefeilte Kompositorik zuständigen Gehirnwindungen. Bei meinem derzeitigen Lieblingstrack ‚Crowded Room‘ rotiert z.B. plötzlich die Discokugel, als bei 1:20 ein abgefahrener Lead Synth die verhaltene Houseorgel und die Vocoder-Stimmen ablöst.

Anscheinend hat Lusine – von mir unbemerkt – wohl Ende Juni im Berghain aufgelegt, anlässlich der Ghostly International Party, aber dank Soundcloud ist dieser Mix für die digital Ewigkeit konserviert worden, auch wenn er laut Kommentar im Bergheim aufgenommen wurde, mit dessen Namen (und Türpersonal) wohl nicht nur Richie Hawtin Schwierigkeiten hat. In dem Mix findet sich auch eine Version des Albumhits Two Dots mit der kongenial arrangierten Stimme der Sängerin Vilja Larjosto.

Lusine ist war anscheinend auch in zwei Film Scores involviert und zwar Snow Angels von David Gordon Green und Linewatch von Kevin Bray.

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Handsome Boy Modeling School

Handsome Boy Modeling School war ein Konzept-HipHop-Projekt von De La Soul und Stetsasonic-Produzent Prince Paul aka Chest Rockwell und Dan „The Automator“ Nakamura aka Nathaniel Merriweather.

Die beiden parodierten eitle und materialistische Upper-Class-Leute, Supermodels und Geldadel und frönten den schönen Dingen des Lebens wie Essen, Trinken, Pferderennen, Mode, Baccara, Black Jack und Zigarren.

Der Name Handsome Boy Modeling School ist eine Referenz an die US-Trash-Sitcom Get A Life.

Ihr erstes Album 1999 So… How’s Your Girl featured unter vielen anderen die Moloko-Sängerin Róisín Murphy auf dem Bar-JazzHop-Klassiker The Truth. Die Basis des Tracks liefert das geniale Stück Coffee Cold von Galt MacDermot, das auch schon DJ Vadim, DJ Premier und Oh No gesampled haben.

Das zweite Album White People kam im November 2004. Diesmal waren ungewöhnliche Cameo-Musiker wie Surfpopper Jack Johnson, Cedric Bixler-Zavala und John Oates mit dabei, dem Prince Paul wohl noch Respekt für das kongenialen Hall&Oates-Sample auf Say No Go schuldete. Funk, Jazz, Rock, Klassik und Reggae werden in ein Downbeat-Korsett gesteckt was z.B. dem Surf-Anthem Breakdown von Jack Johnson erstaunlich gut steht.

Prince Paul und Dan The Automator haben sich dann leider letztes Jahr zerstritten, so dass das HipHop-Crossover-Allstar-Team leider nicht mehr in der alten Form existiert.

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Bomb The Bass – Clear

Das dritte Album von Bomb The Bass war das 1995 auf Stoned Heights/4th Broadway/Island Records erschienene Clear. Eine Fusion von Hip-Hop, Soul und Dub auf der Sinéad O’Connor, Justin Warfield, Doug Wimbish, Bim Sherman und andere Musiker der Londoner Club Szene dem Produzenten Tim Simenon zur Seite standen. Simenon ist wohl weniger der Autor, als vielmehr der Erfinder des Konstrukts Bomb The Bass, was vielen Musikern erlaubt, seiner Vision zu folgen, die Hip-Hop als Blues der 90er Jahre definiert.

Bomb The Bass - Clear Albumcover


Bomb The Bass – Clear [CD]

Die geistige Nachbarschaft zu den Theorien von William Burroughs wurde mit dem Album Clear evident, da das erste Stück des Albums Bug Powder Dust schon mit einem Sample aus David Cronenbergs Naked Lunch, nach einem Buch von Burroughs beginnt:

„I Think It’s Time To Discuss Your, Ah, Philosophy Of Drug Use As It Relates To Artistic Endeavour“

und mit einem weiteren Filmsample

„I Think It’s Time For You Boys To Share My Last Taste Of The True Black Meat. The Flesh Of The Giant Aquatic Brazilian Centipede.“

endet.

Clear wurde zu einem oft geremixten Album der New School von Cut and Paste-Artists wie Kruder & Dorfmeister (die den Coffeehouse-Hit Bug Powder Dust Remix veröffentlichten), Chemical Brothers, La Funk Mob und The Jedi Knights.

Simenon lebt heute in Amsterdam und hat das Label Electric Tones gegründet. Dort hat er sich auch mit Markus Acher und der Sängerin Valerie Trebeljahr aka Lali Puna zusammengetan und Clearcut auf Morr Music/Hausmusik/Indigo/Kompakt produziert, einen ätherischen Track mit Uptempo-HipHop inspirierten Beats, einer Bouncy Bassline und einem deepen, dubby Vibe, gekrönt von der wundervoll warmen Stimme von Valerie Trebeljahr.

Clearcut [Vinyl]

Das Letzte was von Simenon releast wurde, war die 3-Track-EP Tracks zusammen mit Jack Dangers von Meat Beat Manifesto auf Electric Tones. Relaxte Downtempo-Tracks deren himmlische Loops ein künstliches elektrisches Paradies erzeugen, das niemals enden sollte …

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Luke Vibert / Wagon Christ / Plug

Luke Vibert aka Wagon Christ aka Plug hat sein soziales Milieu nie in Richtung Club verlassen und pflegt eher ein musikalischen Nerdtum wie Kollege Aphex Twin. Das enthebt ihn von den ungeschriebenen Gesetzen der Grooves und Beats und sorgt für ein überraschungsreiches Springen zwischen den Sounds um der Sounds willen. Ob OldSchool-Acid, Downbeat, Mescalin-Jazzfunk oder 70ties-BigBeat-MashUp, von allem gibt es etwas bei Luke Vibert.

Wagon Christ – Receiver
Wagon Christ – Musipal [Digipack]
Wagon Christ – Musipal [Vinyl LP]

Die geographische Nachbarschaft zu Aphex Twin in Cornwall, führte Luke Vibert von den Abwegen in einer Punkband zu den Möglichkeiten der elektronischen Musik. Ein eher relaxtes Album ist Throbbing Pouch auf Rising High, zwei Jahre später gefolgt von Drum n Bass For Papa, wo Wagon Christ die Techniken und Attitüden von Drum and Bass ausprobiert.

Drum n Bass For Papa Albumcover
Plug – Drum n‘ Bass For Papa

Das 97er Album Big Soup ist das Audio-Äquivalent eines Jungen, der sein Zimmer seit Jahren nicht mehr aufgeräumt hat. Auf YosepH entdeckt Luke Vibert dann die TB-303 wieder und verquickt den Zwitschersound mit phatten Dope-Beats.

Luke Vibert – Yoseph [Vinyl LP]

Und auch Live jammt Luke Vibert überzeugend:

Luke Vibert Presents: Further Nuggets [Vinyl LP]

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Bomb The Bass – Unknown Territory

1991 brachte Tim Simenon aka Bomb The Bass sein zweites Album Unknown Territory auf Rhythm King heraus. Ihm zur Seite stand Gota Yashiki, der sich seine ersten Credits in der Zusammenarbeit mit Soul II Soul, Seal und Sinead O´Connor, als Programmer, Drum Editor und Additional Producer erwarb. Die Vocals auf Unkown Territory kommen von dem Rapper A La Mode und Loretta Heywood, mit der Simenon u.a. den Proto-Trip-Hop-Tune Winter In July komponiert hat.

Unknown Territory Albumcover

Unknown Territory [Vinyl]

Simenons besonderes Interesse für abgefahrene Filme und Regisseure (man erinnere sich an die John Carpenter-Synthline von Megablast) wird auf dem Album Unkown Territory noch deutlicher. Er sampelt alle möglichen Filmdialoge und Soundeffekte aus Filmen wie Videodrome von David Cronenberg oder dem Fantastic Four-Cartoon. Eine spezielle Schwäche scheint Simenon für Ridley Scotts Blade Runner zu haben, dessen Soundeffekte u.a. in dem Track The Air You Breathe auftauchen: „Iichi Kotoru… Oooh“. Die Auswahl der Samples erzeugt ein höchst klaustrophobische Future-Atmosphäre, die mich oft an die Geschichten von William Gibson erinnern.

Viel interessanter allerdings als die Vocal-Tracks sind die William Burroughs inspirierten Cut and Paste-Tunes Switching Channels, You see me in 3D, Dune Buggy Attack 1991 und das grossartige Liquid Metal, das in einer noch viel abgefahreneren Version b/w auf der The Air You Breathe 12″ erschienen ist. Diese Tracks sind zeitlos und können noch heute auf jeder Block Rockin‘ Party gespielt werden, nicht zuletzt dank der Sampleästhetik, die im Gehirn auf sublime Weise Minen legen, die eure Synapsen sprengen.

Winter in July [Vinyl]

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DJ Cam – DJ Kicks

Legt die DJ Kicks von Laurent Daumail aka DJ Cam in euer favorisiertes Datenabspielgerät, holt euch eine Tasse Tee und es kann losgehen… Aber Stop! Dieser Mix von DJ Cam ist kein gut abgehangener Lounge-Kram für Couchpotatoes und ihren täglichen Blunt.

Der französische Produzent und Turntable-Provokateur beginnt seinen Mix zwar mit dem wunderschönen Dieu Reconnaitra Les Siens, aber nach einer Weile entwickelt sich diese DJ Kicks-Ausgabe zu einem regelrechten Roughneck-Tune: Phatte Beats mit einem jazzy Touch von DJ Vadim’s Jazz Fudge-Label und Freestyle-Raps von Channel Live die den Shit bangen. Noch einen Schuss Rodney P. auf Pussyfoot Records und am Ende des Sets testen die Ragga Twins ob ihr wahre Rude-Boys seid oder nicht.

Der Abstract-Downbeat-Mixwizard DJ Cam umreisst auf dieser DJ Kicks seinen eigenen, internationalen Street Sound.

DJ Cam – DJ Kicks

DJ Cam – Beat Assassinated
Beat Assassinated [Vinyl]