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Platte des Tages: V.A. – The Napoli Connection [Drumcode, DC077]

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Napoli scheint wohl das italienische Stockholm zu sein, zumindest was die Musik angeht. Gleich vier lokal etablierte, die, bis auf Joseph Capriati, vielen außerhalb noch unbekannt sein dürften, finden sich auf dieser EP die arg loopasiert ist. Capriati überzeugt mit Tiefe auf der Kickdrum, einfach durchtanzen.

Und Rino Cerrone hat die Pole Postion gepachtet. Ein mächtiger Schieber bei dem wenig passsiert, aber wenn dann doch, dann knallt es richtig. Wobei knallen eher das Gehirn als die Sounds meint. Einfach enorm hypnotisch.

Sasha Carassi und Luigi Madonna überzeugen leider nicht. Standard-Drumcode-Techno einmal mit mehr Becken und einmal mit mehr Hall. Aber allein wegen Cerrone sollte man diese EP besitzen.

Drumcode

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Paul Ritch – Spoke [Drumcode, DC074]

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Schöner schwerer Looptechno. Genau das richtige für diese Jahreszeit. Drückend, angemessen scheppernd und dabei immer mit einem Quentchen Hypnose, das in der Post-Ketamin-Ära einfach dazugehört. ‚Wonderland‘ geht so voll auf, besonders da es ein perfekt-verhalltes Frauensample besitzt, das ganze ohne heteronormativen Charakter auskommt.

Mit mehr Geklöppel und ohne Vocals kommt ‚Blue Light‘ aus, das von untenrum doch mächtig schiebt. Geradezu leicht ist ‚Spoke‘. Fluffiger Housethrill im Fabrikhallengewand, lässt es den ein oder anderen Sonnenstrahl ins Gebäude und ein warmes Lächeln auf die Gesichter. Richtig gute EP.

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Nihad Tule & Nima Khak – Framework [Drumcode DC069]

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Weg von diesem industriellen Neo-Haudrauf-Charme der letzten Releases begegnen uns mit dieser EP des Duos aus Stockholm gleich mehrere neue Akzente. Zum einen ein minimalst an ein sanftes U-Boot-Signal erinnernder Sound, der, in auf seiner nach vorne gehenden Bassline und einem positiv nervös-treibenden Drumherum, eine geschickte Unterseemaschine voll modernster High Tech darstellt. Vergesst also den Seewolf. Krieg wollen die beiden eh nicht führen.

Mit ‚Smut‘ auf der B rutscht Tule leider wieder zu stark in das altbewährte Schema zurück. Das macht er zwar geschickter als andere, der Treffer versenkt trotzdem nichts. Übrig bleibt also eine herausragende A-Seite.

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Ben Sims – Hypnosis [Drumcode; DC063]

Eher aus den Schranz- & Schredderzeiten ist Ben Sims noch ein Begriff, langte er doch damals richtig zu mit seinen perkussiven Entwürfen. Auf Drumcode, die schon mit ihren letzten VÖs in diese Kerbe hauten, aber in gediegenerem Tempo, findet er sich nun wieder.

Das geht – stark komprimiert und mit gefilterten Becken – gut zur Sache, aber nicht ganz so hypnotisch wie es der Titeltrack ‚Hypnosis‘ verspricht. Dann lieber ‚Psykosis‘ mit seiner aufgeblähten Bassdrum und dem Tresor-Endzeit-Feeling. Das geht nicht nur mächtig oldskoolig nach vorne, sondern lässt einen auch ordentlich in andere Sphären abdriften.

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Adam Beyer – Remainings III [Drumcode 060]

Nach der großen Techno-Renaissance packen auch Drumcode wieder die Knüppel aus und präsentieren sechs Remixe für unterschiedliche Situationen.

Und spätestens bei Jesper Dahlbacks ‚Original Remastered Version” mit der ‚Bon Voyage‘-artigen Bassline merkt man wieder wieviel Energie Techno in der letzten Dekade verloren hat. Mit Abstand das beste Stück der EP. Dagegen fällt sein Dub mit Beyer stark ab, auch Joseph Capriatis und Paul Ritchs Remixe dürften eher Minus-Anhänger überzeugen.

Doch gibt es zum Glück noch Alan Fitzpatricks stark verhallt-hintergrundklonkigen Remix und Dustian Zahns Versöhnung aus direkter 909 aber moderatem Tempo und ohne das Hochtongescheppere.