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In The Mix: Brackles & DJ Proton

Zwei Mixe, zwei Herangehensweisen an den Sommer… also von dem Zeitpunkt des Bloggens aus betrachtet, den einer der Mixe ist vom letzten Sommer. Mit dem will ich auch anfangen, es ist ein XLR8-Podcast von Brackles der irgendwo zwischen House, 2-Step, UK Garage und Dubstep oszilliert und ein m.W. immer noch unreleastes Stück von Joy Orbison featured:

[audio:http://www.culture-jamming.de/Brackles97.mp3]
Brackles – XLR8 Podcast
[via xlr8r.com]

Wenn der Brackles-Mix die Mitte von etwas ist, was ich mal als Hardcore Techno/Detroit versus Soul/Motown-Verständnisachse von Musik eröffnen will, ist der Motor Music-Mix von realvinylz-Gastautor DJ Proton der äußere rechte Pol.

Hier ist der Soul – oberflächlich gesehen – aus der Musik ausgelöscht worden und einem unbarmherzigen Maschinentakt gewichen. Ben Klock, Joey Beltram, Tadox, Surgeon und Oscar Mulero kommen hier zum Zuge und auf seine hedonistisch-hektische Weise schaut dann doch dieses wärmende, universelle Gefühl namens Soul durch eiskalte Chords oder scharfe Saxophon-Licks herein, um dann auch schon wieder dem rhythmisch-aggressiven Kontrapunkt zu weichen. Berghain-Funk, wenn man so will.

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Ben Sims – Hypnosis [Drumcode; DC063]

Eher aus den Schranz- & Schredderzeiten ist Ben Sims noch ein Begriff, langte er doch damals richtig zu mit seinen perkussiven Entwürfen. Auf Drumcode, die schon mit ihren letzten VÖs in diese Kerbe hauten, aber in gediegenerem Tempo, findet er sich nun wieder.

Das geht – stark komprimiert und mit gefilterten Becken – gut zur Sache, aber nicht ganz so hypnotisch wie es der Titeltrack ‚Hypnosis‘ verspricht. Dann lieber ‚Psykosis‘ mit seiner aufgeblähten Bassdrum und dem Tresor-Endzeit-Feeling. Das geht nicht nur mächtig oldskoolig nach vorne, sondern lässt einen auch ordentlich in andere Sphären abdriften.

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Takt Tickt – Dronenwolf [Phunkit 005]

phunkit005.jpg

Schon mit deepen Chords aus der Tiefe kommend, beginnt der Titeltrack, der sich aber – statt dies auch straight durchzuziehen – in verminimalte Bongospielreien verliert und da hilft dann auch kein hochziehender Hintegrund-LFO mehr. Dadurch verbaut sich der sonst sehr gute Track einiges und landet doch nur abgeschlagen auf Platz 3.

Wenngleich ‚Machine Head‘ auf der B der ruhigere Track sein soll, drückt er doch mehr und entwickelt einen ordentlichen Drive, der auf Peak zusteuert, aber dieses Versprechen nicht einlöst, was ihn unheimlich spannend macht. Angenehm verhallt und nicht zu düster ist er genau richtig um den Floor auf den Höhepunkt vorzubereiten.

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Tracks des Tages: Bandulu

Heute keine Platte des Tages, sondern einfach zwei Tracks, die ich während des Omen-Abschieds hörte und fortan zwölf Jahre brauchte, bis ich gestern dank eines Facebook-Zufalls drauf gekommen bin.

Nachdem sich Väth seinerzeit gut einen abgeschreddert hat, kam ein Break und das Frankfurter Geknüppel mit den Terror-HiHats verwandelte sich in eine jamaikanische Fußballwiese (ohne die dazugehörige Homophobie) mit friedlichster Sonnenuntergangstimmung: Bandulu, die das Reggeatechno-Pendant zum Dubtechno des Basic-Channel-Umfeldes darstellen und nebenbei auch noch besser, tanzbarer und vor allem melodischer produziert und gleich zweimal hintereinander vertreten sind.

[Bandulu – Running Time, 1995]

Eine sommergefilterte Melodie, ausgelassene Grundstimmung in einer rough produzierten Hülle mit der nötigen Schmutzigkeit fängt nach knapp zwei Minuten an zu springen, wie das kleine Kind, das zum ersten Male eine Hüpfburg entdeckt. Fröhlich ausgelassen und der perfekte Übergang zum nächsten Stück.

[Bandulu – Isn’t it Time, 1997]

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Tony Lionni – Timeless EP [Wave Music, WM50215]

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Auch auf der neuen Wave Music wird wieder in die Vollen gegriffen, wenn Tony Lionni dem Sound der Motorcity dass poppig-treibende entzaubert. Klar, die Neuerfindung ist es nicht, aber der Sound macht immer wieder Spaß. Wer es ein wenig melodischer mag und die Gefühle der Sehnsucht bei seiner Euphorie nicht unterdrückt, ist hiermit gut bedient. Solider Techno.

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Adam Beyer – Remainings III [Drumcode 060]

Nach der großen Techno-Renaissance packen auch Drumcode wieder die Knüppel aus und präsentieren sechs Remixe für unterschiedliche Situationen.

Und spätestens bei Jesper Dahlbacks ‚Original Remastered Version” mit der ‚Bon Voyage‘-artigen Bassline merkt man wieder wieviel Energie Techno in der letzten Dekade verloren hat. Mit Abstand das beste Stück der EP. Dagegen fällt sein Dub mit Beyer stark ab, auch Joseph Capriatis und Paul Ritchs Remixe dürften eher Minus-Anhänger überzeugen.

Doch gibt es zum Glück noch Alan Fitzpatricks stark verhallt-hintergrundklonkigen Remix und Dustian Zahns Versöhnung aus direkter 909 aber moderatem Tempo und ohne das Hochtongescheppere.

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Area – Absence EP [Wave Music 50213]

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Ein ruhig-minimal-verhallter Technotrack in stark verzögerter Kühle, dessen Melodien ruhig durch den Orbit fliegen und zwischendurch von ein paar Sonden gekreuzt werden ist ‚LLOPD‘, der im Remix von Benjamin Brunn in ein warmes orgelig-verspieltes Housemonster mit Hammond-Charme verwandelt wird, von dessen Sorte man sich mehr wünscht.

Mit ‚Missing A Few” ist das Set-Einstieg-Intro des Monats mit auf der EP: leicht angfrickelt, dennoch warm mit viel Raum drin. Das langweilige ‚Response‘ hätte man zwar weglassen können, es vermindert die Freude an dieser guten EP aber keinesfalls.

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Platte des Tages: youANDme – Simply Thrill [Kammer Musik 009]

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Schon den ersten sommerlich angehauchten Track liefern youANDme mit ‚Quite Simply‘. Ein sich immer weiter zu einem freilich gutlaunigen Techhousetrack verdichtendes Teil, dem die Rauschfahne vorzüglich steht und ein simples Piano zeigt, dass es mehr nicht braucht, etwas sehr sehr Gutes zu produzieren. Defintiv ein Floorburner.

Vielschichtiger im Groove baut sich ‚Stately Thrill‘ auf. Ein Track, der sich lange Zeit lässt und in dem erst im Break zaghaft Gesangsfragmente einsetzen, die schnell wieder verschwinden und später durch eine zauberhaft-beschwörende Meldodie ersetzt werden. Für diese kleinen Spielerein muss man youANDme einfach lieben. Klasse.

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Alex Niggemann & Marc Poppcke – Berlin Down The House [Bloop 015]

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Perkussives, loopiges House mit sattem Groove der da durch die Boxen steppt und zeigt wie die beiden Berliner mit wenigen Elementen direkt auf die Arschwackeltaste drücken können. Dazu gibt es noch zwei weitere Versionen. Uner zieht etwas Tribal raus und den Groove länger, während Michael Melchner stilecht die Snares und Claps einsetzt, so dass die ganze EP wieder zeigt, dass House vor allem zum Tanzen gedacht ist, ohne ins deepe Koma zu verfallen.

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Platte des Tages: XDB – Lost Tape EP [WM-50211]

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Es muss nicht immer Berlin sein, wenn es um Techno geht. Aus dem südlichsten Zipfel Niedersachsens beglückt uns der Göttinger Kosta Athanassiadis aka XDB mit einer wundervollen, dem nostalgischen-verhafteten Detroit Techno-EP. Tradition verpflichtet eben, kaum einer weiß das besser als er.

Wo andere Detroit-Produzenten ‚dub‘ oder ’neo‘ produzieren, klingt auf den vier Tracks alles so als ob es schon 15 Jahre her sei, aber dann wieder so unverfroren frisch und erhaben und im Falle des niedlich-verspielten ‚My Secret Garden‘ lässt es die Glückshormone durch den Körper fluten. Ganz, ganz große EP. Schade, dass man nicht mehr von ihm hört.

XDB, Wave Music