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Frisch gediggt: Chris Medleigh – The Tree (Snippet)

Ist es zu früh, ihn den neuen Hudson Mohawke bzw. Madlib bzw. Dorian Concept zu nennen? Bisher existiert nur ein Snippet für Chris Medleighs bald erscheinendes Album The Tree auf Resistant Mindz, aber das lässt die Herzen der Freunde komplexer Beatarchitekturen höher schlagen. Ein wilder Mix aus stolpernden Beats und im besten Sinne hüftsteifen Grooves, mal souliger, mal elektroid, mal IDM-lastig.

„Was würden uns Bäume wohl sagen, könnten sie zu uns sprechen?

Chris Medleigh lässt diese Frage nicht unbeantwortet im Raum stehen. Verästelt in allerhand Beatkonstrukten bahnt er sich den Weg in die Baumkrone, wobei der Blick für das so wichtige Wurzelwerk nie verloren geht. Von hier aus streut er seinen experimentellen Sound mit Percussions, Gesang und anderen Klanggegenständen verbunden durch MPC und Synthesizer in die Welt. Erschüttert von heftig rüttelnden Bässen fällt auch das ein oder andere Blatt zu Boden, aus organischem wird anorganisches Material.

Ein ständiges Stop & Go, in welchem die Pausen nie zu kurz geraten um nicht auch mal entspannt die Augen zu schließen und Kraft zu sammeln, für die nächsten Kletterpartien nach Outer Space.“

Das Album soll noch in diesem Jahr erscheinen. I’ll keep you posted…

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Artist of the Week: Tonio Mundry

Fast jeden Tag fahre ich auf dem Weg zur Arbeit an dieser Silhouette vorbei, aber nie ist mir der wissensindustrielle Aspekt dieses von Web2.0-Firmen bevölkerten Teils von Berlin-Mitte besser vor Augen geführt worden:

GlitchCam Test-Loop 1 from Bockwurst Daily on Vimeo.

Ich weiß natürlich nicht was der Databending- und Glitch Künstler Tonio Mundry bei diesem Videoloop im Sinn hatte, aber ich muss automatisch an die nichteingelösten Versprechen der schönen neuen virtuellen Welt denken. Bei einem der Bilder (s.u.) musste ich sogar ganz konkret an Marshall McLuhan denken…
Der Künstler wohnt, so viel lässt eine Schnellrecherche ans Tageslicht kommen, in Berlin. Anfang Dezember wird in Weimar seine nächste Ausstellung stattfinden.

[via toniomundry.com]

Glitch-Art ist vielleicht ein bisschen aus der Mode gekommen, aber das ist ja immer (wie auch gerade bei Dubstep) eine passende Gelegenheit innezuhalten und die Spreu vom Weizen zu trennen. Wobei ich jetzt nicht behaupten möchte, dass mein Kunstverständnis über die „würde-ich-auch-längere-Zeit-in-meinem-bedroom-aufhängen“-Funktion groß hinausgeht. Soviel lässt sich jedoch sagen: Tonio Mundry’s Arbeiten haben eine große Bandbreite zwischen Foto, Video, Zeichnung und Malerei und die nächste Ausstellung in Berlin werde ich mir sicher ansehen.

Mehr Glitches gibt es auf Tonios Homepage toniomundry.com, hier oder auf seinem Diaspora-Account.

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Ready.

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In the Mix: Defekto – RM Mixtape#1

Von einem der besten mir bekannten deutschen Beatschmied-Labels Resistant Mindz aus Leipzig kommt ein schickes MixTAPE mit unveröffentlichtem Material von Duktus, Chris Medleigh, Defekto, Reed Flavor, Dyze und Mr. Beef.

Es handelt sich hierbei tatsächlich um ein hübsch designtes Mixtape, das für lächerliche 4€ zzgl. Versandkosten hier in einer limitierten Auflage bestellt werden kann. Wer – wie ich – weder an den Sinn von limitierte Auflagen glaubt noch eine Kassettenabspielstation hat, kann den Mix für 2€ (ohne Versandkosten) downloaden. Allerdings gibt es den Download bei Erwerb eines Tapes sowieso obendrauf.

Was die Musik angeht sind die Beats für deutsche Verhältnisse extrem gut. Wer mir hingegen erklären kann warum manches trotzdem nicht wirklich aus dem Quark kommt und den Beats vom beispielsweise Ayatollahs Live From The MPC 60 in punkto Dopeness um Jahre hinterherhinkt, dem gebe ich glatt mein frisch erworbenes Tape. Und kommt mir nicht mit sozialdarwinistischem Scheiß, von wegen die Afroamerikaner hätten einfach mehr Rhythmus im Blut.

Alles in allem lässt sich der Mix logger durchhören, enthält dramaturgisch schöne Höhen und Tiefen, klackert, groovt und pumpt (ent)spannend und macht Lust auf das nächste Woche erscheinende Remixprojekt von Duktus.

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Interview: Apparat über The Devil’s Walk, Inspiration und Stadtflucht

Einer der interessanten Alben des Herbstes ist sicherlich The Devil’s Walk von Sascha Ring aka Apparat, der nun endgültig zur Band mutiert ist. Ob die Vergleiche mit Thom Yorke gerechtfertigt sind, muss jeder selbst entscheiden. Sicher ist aber, dass die Frickeleien arg zurückgegangen sind und einem sehr organischen Sound wichen. Damit landete er schließlich bei Mute Records, dass seinerseits wieder zum Indie mutiert ist. Live mit Band wird er am 2. November im Mousonturm/Frankfurt zu sehen sein.

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BTH: Wie kamst du als Produzent von Techno zu Akustik im weiteren Sinne?

Apparat: Ich lebe seit 13 Jahren in Berlin, habe mit Techno angefangen und irgendwann habe ich mich immer mehr für akustische Klänge interessiert. Anfangs hatte das mehr seine Begründung darin, dass ich die Sounds interessant fand, also ist jetzt nicht so, dass ich plötzlich auf Songs stand und Songwriter werden wollte. Es hat also produktionstechnische Hintergründe. Ich sehe mich eigentlich immer noch als Producer. Und auch wenn die Musik jetzt organisch klingt, werde ich weiterhin ein Produzent sein.

BTH: Legst du auch auf?

Apparat: Ich habe während meiner Rave-Jugend in meiner Heimat auf Technopartys in Russenbunkern aufgelegt. Als ich nach Berlin gezogen bin, habe ich gleich angefangen ruhigere Musik zu machen, als ich dann aus dieser Ravehölle raus war.

BTH: Die letzten Kollaborationen mit Modeselektor und Ellen Allien waren sehr basslastig. Wie kam es zum The Devil’s Walk mit seinem ruhigen Sound?

Apparat: Naja, das Ruhige hat schon immer so ein bisschen in mir rumgeköchelt. Es ist ja nicht so, dass die Songs alle in einem zweimonatigem Zeitfenster entstanden sind. Das ist schon ein Projekt gewesen, dass ich fünf Jahre mit mir rumgeschleppt habe. Dann kam zwischenzeitlich die Zusammenarbeit mit Modeselektor, die für meine Verhältnisse schon sehr clubmäßig war. Das hat mich dann nur noch mehr dahin gebracht, dass mein nächstes Album der Gegenpol dazu sein sollte. Einfach damit ich wieder was anderes mache und mich selbst unterhalte … damit mir nicht langweilig wird.

BTH: Weg vom Rave und hin zum …

Apparat: … aber ich habe gerade schon mit den Modeselektoren drüber geredet, dass wir nächstes Jahr anfangen an einer neuen Moderat-Platte zu arbeiten. Das war kein einmaliges Ding, sondern das ist unsere Zweitband. Das Projekt zu haben, gibt mir auch die Freiheit, mich bei Apparat noch weiter aus dem Fenster zu lehnen und Sachen zu machen, die ich früher nicht gemacht hätte.

BTH: Was auch cool ist, zwei Projekte zu haben, um zwei Seiten auszuleben.

Apparat: Genau. Ich mache wirklich ganz viel verschiedene Musik und irgendwann hat man dann Hemmungen, das alles zusammen auf eine Platte zu packen. Das hat natürlich immer mehr oder weniger gut funktioniert, aber wie gesagt, Moderat gibt mir die Freiheit bei Apparat noch akustischer zu sein. Und wirklich diese Songskizzen, die ich seit fünf Jahren habe, zu nehmen und daraus eine Platte zu machen.

BTH: Was hat dich an einer Band gereizt?

Apparat: Eine Band das einzige Konzept, wie man die Musik live darbieten kann. Wir hatten einen Plan für die Platte und einer der Punkte war, dass sich alles organisch anhören soll und wir auch eine ganze Performance von Anfang bis zum Ende einspielen – mit allen kleinen Ungereimtheiten, die die Sache interessanter machen. Am Ende bedeutet das, dass du das auf der Bühne genauso rekonstruieren musst. Und wenn du organische Musik machst, dann am besten mit Menschen. Dann gibt es den Fakt, dass einem das einfach was gibt, wenn man mit anderen Menschen auf der Bühne steht und von denen überrascht wird.

BTH: Dennoch klingt ihr nicht rockig, obwohl ihr eine Band seid.

Apparat: Das ist nur die Frage der Instrumentierung und bei uns sind es relativ klassische Instrumente. Wir haben anfangs immer gesagt, dass auf der Bühne kein Computer erlaubt ist, weil wir Angst hatten, dass der Computer die Kontrolle übernimmt und dann der Taktgeber ist. Dann macht eine Band keinen Spaß mehr, wenn sie nur noch mit dem Computer mitschwimmt. Allerdings haben wir auch gemerkt, dass viele Sounds nur mit dem Computer als Effektgerät realisierbar sind und das macht der Rechner jetzt. Das ist auch der Grund, dass es nicht so klassisch klingt wie eine Rockband.

BTH: Der Laptop als Tretminenersatz?

Apparat: Genau. Auf der Platte war es auch wichtig, dass der Computer nicht die Hauptsache ist, sondern nur ein Teil der Musik, der homogen in das ganze Konzept eingeflochten wird. So ist es auch auf der Bühne. Der Rechner spielt eine Rolle, die man nicht überbewerten sollte, denn wenn er ausfällt, können wir trotzdem das Konzert zu Ende spielen – und das ist wichtig.

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BTH: Wie habt ihr das geschafft, den Rechner im Produktionsprozess aus dem Mittelpunkt zu nehmen?

Apparat: Ich bin mein ganzes Leben lang immer ins Studio gegangen und habe dann losgejammt. Diesmal habe ich mich gezwungen, eine musikalische Idee zu haben wie simple Loops oder Melodieskizzen. Mit diesen bin ich ins Studio gegangen und habe dann erstmal gewartet, überlegt und den Rechner später ins Spiel gebracht. Am Ende wurde er zur luxuriösen Bandmaschine. Das hat nicht nur Soundgründe, auch der Arbeitsprozess macht mir kein Spaß mehr – es ist wie ein Bürojob.

BTH: Wurde das Album in Berlin aufgenommen?

Apparat: Die Hälfte haben wir in einem zweimonatigen Arbeitsurlaub in Mexiko aufgenommen. Wir haben uns zu viert ein Haus gemietet und haben da unter Idealbedingungen an der Musik rumgeschraubt. Das war echt toll. Dann sind wir nach Berlin zurück und haben dann in meinem Studio und in dem von meinem Co-Produzenten Nackt rumgedaddelt. Dann konnte ich drei Monate nichts machen, weil ich die Inspiration verloren habe und als die wieder da war, haben wir uns sehr diszipliniert und zum ersten Mal in meinem Leben richtig konzentriert und das Ding durchgewuppt.

BTH: Bist du dann wieder in alte Muster gefallen?

Apparat: Das Problem war andersrum. In Mexiko bin ich in alte Verhaltensmuster gefallen. Ich habe zwar viele tolle Sachen aufgenommen, aber ich habe mich auch ganz oft mit Laptop und Kopfhörer in die Ecke gesetzt und alles kaputt ge-effektet. In Berlin angekommen, bemerkte ich beim Anhören, dass ich mich von der akustischen Idee wieder entfernt habe. Das war deprimierend. Dann musste ich zurückrudern und bin ganz viele Versionen zurückgegangen und habe die Songs mit Nackt neu aufgerollt. Das Anstrengende war, nach 450 Arbeitsstunden in der Sackgasse gelandet zu sein.

BTH: Das Album klingt ruhiger und wirkt kompakt.

Apparat: Das war die Absicht es einfacher aufzuziehen und es nicht durch technische Spielereien aufwerten zu wollen …
BTH: … was oft schwierig ist …

Apparat: … man verläuft sich halt oft und hört den Song als Macher am Meisten und denkt, da muss was rein. Damit macht man aber viel kaputt. Das ist ein langer Lernprozess, den ich immer noch nicht abgeschlossen habe.

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BTH: In De:Bug stand, dass du keine Musik mehr machst, seitdem das Album fertig ist.

Apparat: Seit acht Monaten war ich nicht mehr im Studio und versuche mir Musik vom Hals zu halten. Denn solange ich in Berlin lebe, bin ich jeden Tag ins Studio gegangen. Das tolle daran ist, dass ich jetzt nach acht Monaten wieder eine Vision habe.

BTH: Was machst du stattdessen?

Apparat: Ich fahre mit meinem Motorrad durch Mecklenburg-Vorpommern und gucke mir Wälder an, klettere auf Berge und in so einem Moment ist mir jüngst eine Idee gekommen und jetzt habe ich wieder Bock Musik zu machen. Das ist ein toller Moment.

BTH: Deine oder die von Moderat?

Apparat: Sagen wir mal beides, aber die Idee ist zu unausgegoren, um darüber zu sprechen. Es war einfach mal wieder das Gefühl eine Inspiration zu haben. Am liebsten wäre ich auf mein Motorrad gesprungen, nach Berlin gefahren, um am Computer eine Skizze aufzunehmen.

BTH: Oder du schreibst ein Buch wie Moritz von Uslars „Deutschherbst“.

Apparat: Bei mir hat das nichts mit Leuten zu tun. Ich fahre raus, um von den Menschen wegzukommen.

BTH: Zurück zur Natur?

Apparat: Wenn man so ein Leben führt wie als Musiker, ist man die meiste Zeit von Leuten umgeben, auf Tour, in Interviews und Meetings. Und so versuche ich rauszukommen, um mit mir allein zu sein.

BTH: Denkst du, die musikalische Entwicklung bewegt weg vom Club oder doch nicht?

Apparat: Ich glaube nicht. Clubmusik hat eine totale Daseinsberechtigung, weil Techno einfach am besten in einem Tanzschuppen funktioniert. Nicht umsonst war es eine Revolution und der Sound wird sich geringfügig weiterentwickeln. Ich sage oft, dass mich Clubmusik nicht sonderlich interessiert. Aber wenn ich wieder im Club stehe und in der richtigen Stimmung bin, dann weiß ich ganz genau, warum diese Musik so klingt und warum sie so einfach und funktional ist.

BTH: Das war jetzt nicht negativ gemeint. Nach 20 Jahren Techno ist man ja auch weniger begeistert.

Apparat: Ich erwische mich halt oft, wie ich abfällig sage: „Techno langweilig, mag ich nicht.“ Manchmal meinen Interviewer dann, Apparat hasst Techno. Das stimmt nicht. Ich bin 33 und gehe nicht mehr in Clubs. Mir steht nicht der Sinn danach, zwölf Stunden im Berghain abzuhängen.

BTH: Ab und an zehn Stunden Berghain macht auch Spaß.

Apparat: Stimmt, aber vor allem muss ich nicht den Soundtrack dazu produzieren, weil mir einfach nichts Neues mehr dazu einfällt – wie auch den meisten anderen. Das ist halt die Tragik daran zur Zeit.

BTH: Deswegen spielen Klock und Dettmann auch runtergepitchte 90er-Platten.

Apparat: Würde ich wahrscheinlich auch machen…

Apparat
Fotos: Constantin Falk
Hören und Kaufen

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V.A. – Timeless mixed by Lawrence [Cocoon Cormix035]

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Zeitlos – das garantieren schon Namen wie Chez Damier, Stacy Pullen, Plaid, Aril Brikah, Isolée und auch Roman Flügel, der sich mit ‚Brian Le Bon‘ ein Hamburger Denkmal auf Dial setzte. Und genau wie auf Lawrences letztem Mix für Kompakt, ist hier einfach alles stimmig: Techno mit Melodieappeal wird nahtlos ineinander gefügt und auch die Tracks die man vordergründig garnicht für sowas auswählen würde, passen hundertprozentig zusammen.

Mit Klavier fängt der Mix an, mit einer Fläche hört er auf und zwischendurch ist alles, was man von zurückhaltendem Techno erwartet. Höhepunkte: Chez Damiers & Stacy Pullens ‚Forever Monna‘ mit den nackten Snares und Plaids ‚Oi‘, das mit dem aus dem Takt gehenden Metronom den anspornenden Gegenpart zur Verspieltheit gibt. Riesiger Mix.

Cocoon

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Lumisokea – Automatons [Eat Concrete Records – EAT279

Es gibt Alben für die hat man keine Zeit. Nicht treibend genug für die Joggingstrecke, nicht catchy genug für den Hörgenuss auf dem Weg zur Arbeit, nicht tanzbar genug für den Klub (es sei den man spritzt sich Pferdetranquilizer) aber auch zu aufreibend für den abendlichen Chill. Solche Alben haben es schwer, auch beim Rezensenten.

Mit dem Album Automatons des belgisch/italienischen Electronica-Duos Lumisokea empfiehlt sich folgendes Experiment: Man setze sich bei beginnender Dämmerung, vorzugsweise im November, in eine S-Bahn seiner Wahl und fahre zur letzten Station am Stadtrand, dort wo die Orte Eichwalde, Strausberg Nord, Königsforst, Mairie d’Issy, Hatch End, Uxbridge oder Algeciras heißen. Man kaufe sich einen Sechserpack Bier und starte das Album Automatons. Wenn die vorbeiflirrenden Großstadtlichter immer zahlreicher werden, das erst kaum hörbare Großstadt-Pidgin der anderen Fahrgäste langsam anschwillt, im Stadtzentrum das urbane Lichtermeer zu vollem Glanz erstrahlt und dazu Fiftyfour oder Second ertönt, dann hat man mit großer Wahrscheinlichkeit das Glück gestreift.

Lilya from Lumisokea on Vimeo.

Koenraad Ecker und Andrea Taeggi arbeiten an einer raffinierten Verdichtung von elektronischen und akustischen Soundscapes. Dubstep – im Mount Kimbie-Destillat – schimmert als subsonischer Kontrapunkt zu den (und als hektischer Taktgeber der) filigranen Mikrokompositionen durch. Die Musiker selber beschreiben das als „listening to John Cage’s ‚Piano Sonatas‘ while a dubstep rave is going on next door“.

Definitiv ein Album für die kommende Jahreszeit, entspannt und fordernd zugleich und ein sinnvoller Beitrag zur Ästhetisierung des Herbstes. Hier oder hier vorzubestellen.

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BUG – Mechanical Soul EP Teaser

BUG – Mechanical Soul EP Teaser from BUG on Vimeo.

Endlich ist die EP von BUG da, dessen Track Indica – auf der Oscillations-Compilation von Jus Like Music – und Mixe schon einige Erwartungen in punkto soulful, head-nodding HipHop-Sound und 80s Nu-Funk Vibes geschürt haben. Auf Mechanical Soul scheint es nun, als seien Downbeat und Broken Beat so fresh wie eh und je…

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Aardvarck – Loopin For The Perfect Beat / Anti Concept

Um seine neue LP Anti Concept zu promoten hat der niederländische Minimalstic-Dub-Detroit Techno-Ragga-Beat-Producer Aardvarck aka Mike Kivits einen wilden Mix aus populären Loops erstellt, der gleichzeitig ein Quiz ist. Wer als Erster eine komplette Playlist erstellt (was komplett unmöglich ist) gewinnt ein Eat Concrete/Aardvark Package. Ich höre zwar Lootpack, Ol‘ Dirty Bastard, Dorian Concept, Public Enemy, DJ Krush, Wu Tang Clan, East Flatbush Project, Beastie Boys, De La Soul, Art of Noise, Wagonchrist, Roots Manuva, Flying Lotus, Portishead und Quasimoto heraus, aber das wären jetzt erst circa ein Fünfhunderstel der Samples. Wer es trotzdem versuchen will nur zu.

Das neue Album Anti Concept ist nicht so leicht zugänglich wie der Mnemotechnik-Mix. Ein wenig Chiptune, ein Hauch Detroit Techno, Ambient und Beat Science in insgesamt schwer bassiger Atmosphäre, aber mit Raum zum Atmen. Was für ein Style auch immer das ist, Aardvarks Herangehensweise an ihn verhält sich wie die von Mount Kimbie zu Dubstep. Manche Tracks sind eher skizzenhaft, dafür gibt es gleich 27 davon, mit Samples von Fennesz, Talk Talk und alten Dub Singles. Das hier muss laut gehört werden und kommt von hinten durch die Schädelbasis. Könnte ein Klassiker werden.

Buy here

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Frisch gediggt: Screw – Come Through EP / B. Lewis – Plug EP

Eine nicht mehr ganz taufrische, aber trotzdem Maßstäbe im Genre ‚Instrumental HipHop‘ setzende, EP des St. Petersburger Beatschmieden Screw. Das deutsch-russische Label Free Crates von DJ Bloodbeats haut die sieben Tracks gratis raus. Es empfiehlt sich auf jeden Fall die Website und die anderen Artists zu checken, da weht ein frischer Wind von der östlichen Hemisphere in die USA.

Die EP gibt es hier.

Zurück in klassische wonky Gefilde, nach San Franscisco, führt uns die Plug EP von B.Lewis auf Jus Like Music. Soulful HipHop mit glitchigen, schweren Beats. Keine Durchschnittskost, sondern dramatisch, smooth und wohltemperiert.

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