Artikel
0 Kommentare

Von Istanbul nach Beirut – Tag 8 und 9: Olympos Chillin‘

In Bayrams Tree Houses – die mehr Lodges sind als Baumhäuser – ereignet sich nicht viel. Das Hostel ist an einer von alternativen Touristen bevölkerten Lehmstrasse, inmitten der historischen Stadtruine von Olympos, gelegen, Service und Atmosphäre sind hervorragend. Man spielt Backgammon, liest Jack Kerouac, Umberto Eco und Lonely Planet, raucht Shisha und streunt durch die Ruinen von Olympos, die dramatisch schlecht erhalten sind.


Der Strand der hinter den Ruinen liegt ist unglaublich schön, die Einwohner von Antalya kommen hierher um auszuruhen und im herrlichen Wasser zu schwimmen.

Im Hostel mische ich mich in ein Gespräch über Nahost-Politik ein und verbringe den Rest des Abends mit einem Türken namens Ural, der für die Autozulieferindustrie arbeitet und in seiner Soldatenzeit kurdische Rebellen in den Bergen der Osttürkei bekämpft hat und das als Kommandant von siebzig Soldaten nach viermonatiger Grundausbildung. Er erzählt mir, dass er eine Frau aus dieser Region – die Familien leben in clanartigen Großfamilien und dienen u.a. als Wahlvieh für Recep Tayyip Erdoğan – gefragt hat wieviel Kinder sie hat. Antwort: Vier! – Frage: Wieviele davon Mädchen? – Antwort: Fünf! – Macht also insgesamt neun Kinder.

Ural ist sehr gebildet, liest ein Buch über sumerische Literatur (die erste nachgewiesene Literatur der Welt), Nietzsche, Jorge Louis Borges und hat in Cardiff studiert. Ich schwanke derweilen hin und her ob ich noch einen Tag bleiben soll, weil meine Strandgänge von ständig leichten Regenfällen begleitet sind und die Fahrt von Antalya nach Antakya sehr lang und anstrengend wird. In Antakya gibt es Shuttle-Busse nach Aleppo in Syrien über den Ban al-Hawa Grenzübergang. Bin mir allerdings noch nicht sicher ob ich in Antakya übernachten soll oder nicht…

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.