Obwohl mir der digitale Dub oder Dubtechno von Basic Channel schon seit fast zwei Jahrzehnten die Raumatmosphäre versüßt, schaffen es digitale Dubalben nie mich so zu euphorisieren, dass sie Album des Jahres werden. Dabei höre ich sie vielleicht am Nachhaltigsten.
Neben Basic Channel ist der mittlerweile auch in Berlin lebende Kanadier Deadbeat – geboren als Scott Monteith – seit über zehn Jahren dabei die Texturen, Rhythmen und Tiefen des jamaikanischen Dub zu erforschen und ins 21. Jahrhundert zu transponieren. Zusammen mit Paul St. Hilaire aka Tikiman hat er im März 2014 The Infinity Dub Sessions veröffentlicht.
Es brauchte ein paar Tage am Strand von Los Caños de Meca in Andalusien um mir die Größe dieses Albums zu vollem Bewusstsein kommen zu lassen. Während ich mit meiner Freundin halb dösend in der Sonne Spaniens lag lief The Infinity Dub Sessions auf meinem Smartphone (!) in Dauerschleife. Die Echos, die deepen Bässe, das feinziselierte Beatgerüst schlichen sich in meine Tagträume und entwickelten dort ein mystisches Eigenleben. Die angenehm sparsam eingesetzten Vocals von Paul St. Hilaire lassen der Musik dabei gleichermaßen Freiraum wie sie ihr eine zusätzliche Tiefendimension geben. Kein Album das aufregt, aber ein Album dessen Deepness man an sonnigen Tagen nicht vermissen will.
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