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»Magnetismus des Bösen« in Lettre International 116

Ein tolles Interview von Frank M. Raddatz mit dem Autor und Regisseur Oskar Roehler findet sich in Lettre 116. Dabei attestiert Oskar Roehler der Meinungselite von TV und unseriösen Zeitungen eine Selbstgefälligkeit und Langeweile, die daher komme, dass ihre Vertreter »(…) aus Lehrer-, Pfarrers- und Beamtenfamilien oder aus vergleichbar realitätsfernen Veranstaltungen kommen (…)«

In einer schönen Passage sagt Roehler:

»Die Nachrichtensprecher im Fernsehen produzieren zum Beispiel häufig Versprecher und Wortverdreher, weil sie nicht bei der Sache sind, während sie ihre Sätze und Fragen vom Teleprompter ablesen. Sie denken an etwa anderes, haben vielleicht Medikamente genommen. Diese öffentlich agierenden Figuren haben zwar keinerlei Interessenkonflikt, aber sie stehen da wie Pappkameraden vor einer Kulisse und sind vor allem damit beschäftigt ihre Karriere voranzutreiben oder ihrem Hedonismus frönen zu könne.«

Alles sehr deutlich, sehr streitbar und auf jeden Fall höchst lesenswert. Bei mir hat Oskar Roehler auf jeden Fall Punkte gewonnen, auch wenn er an mancher Stelle noch recht unscharf oder simplifizierend argumentiert.

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