Yad VaShem was niederschmetternd! Sicherlich ist jeder von uns, der jünger als 60 ist (und kein französischer Kollaborateur :-)) in der Schule mit Holocaust-Issues zugespammt worden, aber das alles auf einem Haufen im Staate Israel zu sehen, war harter Stoff.
Schilder an deutschen Dorfeingängen, auf denen steht: „Juden, der Weg nach Palästina führt nicht durch dieses Dorf“, erschrecken mich fast noch mehr, als die Tatsache der Konzentrationslager.
Denn, während man sich als Spätgeborener noch dem tröstenden Gedanken übereignen kann, das viele vielleicht nichts oder nur gerüchteweise davon gewusst haben, ist ein solches Schild nahe dran am bundesdeutschen Alltag. Ich war ein paar mal den Tränen nahe, wollte aber angesichts der vielen jüdischen Soldaten, die hier zu Schulungszwecken waren, nicht pathetisch werden.
Am Ausgang lag ein Buch aus, in das der geneigte Besucher seine Gedanken eintragen kann. Einer hat geschrieben: „Ich werde mit meinem Leben dafür eintreten, dass so etwas nie wieder geschehen kann“, was sich einfach sagt, im 21ten Jahrhundert. Ich habe dann garnichts hineingeschrieben. Wer nach Verwandten und Freunden forschen will, die im Dritten Reich umgekommen sind, ist ebenfalls richtig hier, es gibt ein stetiges wachsendes Namensarchiv: