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Von Kairo nach Tel Aviv – 22. und 23. Tag

Sarit und Konsorten wohnen in einem superschönen Viertel in Beit HaKerem in West Jerusalem und hier ist immer was los. Zwei Mitbewohner (Sagiv und Jonathan) und diverse Dauergäste, wie Sagivs Freundin Hila und Kommilitonen, bevölkern das Apartement. Sie studieren alle Mathe, Physik, oder beides, und sind extrem fleissig, wobei aber auch keiner vor 10:30 a.m. das Haus verlässt.

Sarit ist auch eher philosophisch veranlagt und so diskutieren wir am ersten Abend allen Ernstes den Ersten Gödelschen Unvollständigkeitssatz. Dieser besagt, dass in einem widerspruchsfreien Axiomensystem, das genügend reichhaltig ist, um den üblichen Aufbau der natürlichen Zahlen sicherzustellen, es immer Aussagen gibt, die aus diesem weder bewiesen noch widerlegt werden können.

Dies hat Gödel u.a. später auf die Idee gebracht die Existenz Gottes mittels formaler Logik zu beweisen. Auch Quantenphysik ist natürlich ein Thema und so schliesst sich letztendlich auch der Kreis zum Marokkotrip.


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Von Kairo nach Tel Aviv – 21. Tag

Die Horrornacht mit sechs schnarchenden Zimmergenossen war noch ungleich anstrengender als die Tour von Amman nach Jerusalem, aber ein netter Spanier namens Santiago, der jetzt in London lebt, war auch unter den Zimmergenossen.

Die erste Überraschung im muslimischen Viertel: Alles wieder wie in Ägypten/Marokko: Ein Suq neben dem anderen, „Mister where are you from?“-Generve, konstant fluktuierende Preise und labyrinthartige Tunnelsysteme.

Mein obligatorisches Umherschweifen bringt mich schnell ausserhalb der Stadtmauern, wo ich auf den christlichen Friedhof und Oskar Schindler sein Grab stosse.

Kurze Zeit später finde ich die Westmauer des Tempels – die Klagemauer. Die Mauer ist in einen Teil für Frauen und einen für Männer geteilt und ich checke natürlich nichts und gehe unter lautem Geschrei beinahe auf die Frauenseite. Geläutert erwerbe ich eine traditionelle jüdische Kopfbedeckung und gehe auf die Männerseite.

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Update: On Politics

The Jordan Times, June 3rd 2007, Commentary Page

„While it could not be proved or said that Israeli operatives played a direct role in the September 11 murderous suicide hijackings that resulted in the death of nearly 3.000 people in the US, strong evidence has emerged that Mossad had penetrated the group which carried out the attacks and provided vital assistance to facilitate the operation. That should explain why the US air defence failed to respond immediately to the hijackings and the entire anti-hijack operational network of the US failed to mobilise itself and take countermeasures.“

Also nochmal: Drei Tage vorher hiess es, die US hätten einen gerechten Rüffel für ihre militärisch-industriellen Komplex-Operationen bekommen und heute steckt der Mossad dahinter? Na, was denn nun?

Nicht, dass solche Verschwörungstheorien neu wären, aber während sie in Europa nur in obskuren Tagebüchern erscheinen, schreiben noch heute britische „Intellektuelle“ frank und frei in der Jordan Times darüber …

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Von Kairo nach Tel Aviv – 18. bis 20. Tag

Die Tage in Amman gingen schnell vorbei, wenn es auch nicht so furchtbar viel zu berichten gibt. Mitten in der Stadt steht ein Amphitheater, das zu fotografieren meine Handykamera dann doch vor unlösbare Probleme stellt, deswegen hier ein Fragment, welches eure Imagination in platonischen Idealen ergänzen möge:

Auf dem Hügel in Downtown steht eine Zitadelle, auf der ich den Sonnenuntergang und den atemberaubenden Blick auf eine gigantische jordanische Flagge, die anmutig im Wind weht, geniessen will. Als mich die Notdurft plagt, gehe ich zu einem alten Acker auf dem ich „Insch Allah!“ in letzter Sekunde dieses winzige Schild entdecke:

Wieder mal knapp der Schari’a entkommen…

In der Hotellobby sehen wir uns Al Jazeera an, die Bilder von brennenden Siedlungen im Libanon interessieren alle, man ist ja dann doch nah dran am Geschehen hier. „Nicht nah genug!“, denke ich mir, und nach einem Ausflug zum Toten Meer – ja, man liegt tatsächlich einfach so im Wasser rum – und der Stelle wo Johannes der Täufer Jesus angeblich getauft hat, rückt der Grenzübertritt nach Israel in greifbare Nähe. An der Taufstelle treffe ich noch ein paar Ösis, die eine Autorallye vom Allgäu nach Amman hinter sich und ein eigenes – leider noch nicht gut eingepflegtes – Blog haben.

Vom Hotel geht es mit einem ueberfüllten Service-Taxi zum Abdali Busterminal und von dort mit einem Bus ins 100 km entfernte Irbid (Kosten: 1 JD!!!).

An Bord ist ein Jordanier, der 34 Jahre im Kreis Offenbach gewohnt hat, aber dort offensichtlich nie viel Deutsch gesprochen hat. Zumindest klingt er für einen Menschen, der drei Jahre länger in Deutschland gewohnt hat als ich, reichlich merkwürdig. Er findet Helmut Kohl toll und Frankfurt sei die schönste Stadt Deutschlands.

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