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Von Istanbul nach Beirut – Tag 2 und 3: Bosporus, çok güzel!

Um die berühmten Yalis an den Ufern des Bosporus zu sehen, bin ich gestern ab Eminönü mit der Eminönü-Kavaklar Bogazici Özel Gezi Seferli bis nach Anadolu gefahren.


Die meisten der Holzpalais und Yalis, die einst den Osmanenpaschas gehörten, wurden von den Nachfahren der Osmanen Zimmer für Zimmer vermietet, verwahrlosten langsam und wurden vor Kälte und Feuchtigkeit immer schwärzer. Einige brannten ab und die neuenstehende Bourgeosie Istanbuls zog, laut Orhan Pamuk, lieber in den Etagenwohnungen am Taksim Square.

Ähnlich wie Pamuk hat mich der Flair des Bosporus sofort erwischt und fast eine Stunde lang habe ich an der Festung in Anadolu Kavagi gesessen und die Frachtschiffe beobachet die sich gravitätisch ins Schwarze Meer zerstreuen, dazwischen zappeln hektisch die kleinen Boote der Küstenwache. Auf nach Rumänien, Bulgarien oder in die kalten Gefilde, zu den ‚No-Name-Ländern (Klaus-Dieter Kunz) Georgien und Ukraine deren politische Komplexität drohend in der Luft zu schweben scheint, was von der leichten Präsenz von Militärs noch unterstrichen wird.




Der anschliessende Rundgang in der Gegend um den Taksim Square, das Jonglieren mit den drei verschiedenen Arten Jetons für Fähre, Tram und die Miniseilbahn nach Kabatas und die Hitze haben mich so mürbe gemacht, dass ich den Rest des Abends nur noch mit meiner Blogsoftware gekämpft habe.

Auch heute hat mich die Stadthitze nach dem Kauf einer neuen Tasche auf den Bosporus und zu den Princes‘ Island (Adalar) getrieben. Für meine neue Tasche sollten drei Regeln gelten: Kein offensichtlicher (gefälschter) Markenname, nicht teurer als 8 Euro und irgendwie stylish. Ich denke ich habe ein gute Wahl getroffen. Auf der Insel Büyükada habe ich mich dann unter die türkischen Sommerfrischler gemischt und mir die Sonne auf den Pelz braten lassen.

Während Rückfahrt mit Sonnenuntergang über dem Bosporus habe ich dann verstanden, was Orhan Pamuk meint, wenn er von den schwarzen Wassern des Bosporus spricht, denn der Anblick Istanbuls vor den pechschwarzen Wellen ist zum Dahinschmelzen.


Um jetzt nicht in Voxtoursstimmung zu verfallen, gibt es noch ein Bonusbild, die türkische Version von Ken Keseys Bestseller…, na?

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