Artikel
2 Kommentare

10 Best Albums of 2014 – Freddie Gibbs & Madlib – Piñata

Genau umgekehrt wie bei Fennesz verhält es sich bei mir mit diesem Album. Der Zugang erschien mir zu einfach, zu slick. Ja gut, habe ich gedacht, ein weiteres Madlib-Beattape mit irgendeinem MC. Doch irgendwo las ich, dass Freddie Gibbs das dialektische Gegenstück zu MF Doom sei, mit dem Madlib 2004 das Meilenstein-Album Madvillainy aufgenommen hat. Und in der Tat: Piñata is here to stay!

Madlib samplet sich mal wieder im Blue Note Catalog rauf und runter und Gibbs erzählt anachronistische Stories von Drogendeals und urbanem Zerfall. Zusammen ergibt das einen imaginären Blaxploitation-Film, der mich im Spätsommer wild kopfnickend und gestikulierend durch Kreuzberg begleitet hat. Vielleicht erst im nächsten Juni kaufen?

„Well, I guess it sounds something like a handful of chicken tenders, fries, and hot sauce on white bread: a narcotic combination of sodium and grease and a liberal slathering of playful fantasy. So what if it’s a bit off, a bit unreal? Fuck real. This is something even better.“

Gabriel Samach

Download

Artikel
0 Kommentare

Sample Diggin‘: Madvillain – Papermill

Endlich! Seit Oktober 2010 suche ich verzweifelt nach der German-Schweinerock-Platte die Madlib in diesem Track verwurstet hat:

Die amerikanischen Blogs vermuteten (aufgrund einer eher oberflächlichen Google-Recherche) Manfred Krugs Morgen dahinter, wobei ich persönlich meinte eine Peter Maffayeske Phrasierung in der Zeile „… man wird sehen …“ zu hören.

Dank dem soundcloud-User Betak ist nun die definitiv richtige Quelle ans Licht gekommen. Madlib hat mal wieder eine oskure Samplesource in dem Song „Irgendwie“ der Gitarrenformation Blonker aus dem Jahre 1978 aufgetan und dem lahmen Zeigefinger-Schweinerock einen funky Chop-Up verpasst.

Wenn es noch eines Beweises für die Kunstfertigkeit des Cratediggers Madlib und die potentielle Genialität des Prinzips Cut n‘ Paste bedurfte, hier ist er…

Artikel
0 Kommentare

In The Mix: Brackles & DJ Proton

Zwei Mixe, zwei Herangehensweisen an den Sommer… also von dem Zeitpunkt des Bloggens aus betrachtet, den einer der Mixe ist vom letzten Sommer. Mit dem will ich auch anfangen, es ist ein XLR8-Podcast von Brackles der irgendwo zwischen House, 2-Step, UK Garage und Dubstep oszilliert und ein m.W. immer noch unreleastes Stück von Joy Orbison featured:

[audio:http://www.culture-jamming.de/Brackles97.mp3]
Brackles – XLR8 Podcast
[via xlr8r.com]

Wenn der Brackles-Mix die Mitte von etwas ist, was ich mal als Hardcore Techno/Detroit versus Soul/Motown-Verständnisachse von Musik eröffnen will, ist der Motor Music-Mix von realvinylz-Gastautor DJ Proton der äußere rechte Pol.

Hier ist der Soul – oberflächlich gesehen – aus der Musik ausgelöscht worden und einem unbarmherzigen Maschinentakt gewichen. Ben Klock, Joey Beltram, Tadox, Surgeon und Oscar Mulero kommen hier zum Zuge und auf seine hedonistisch-hektische Weise schaut dann doch dieses wärmende, universelle Gefühl namens Soul durch eiskalte Chords oder scharfe Saxophon-Licks herein, um dann auch schon wieder dem rhythmisch-aggressiven Kontrapunkt zu weichen. Berghain-Funk, wenn man so will.

Artikel
0 Kommentare

Guilty Simpson + Madlib = OJ Simpson – Prelistening Track

Am 18. Mai diesen Jahres wird das Album des Ausnahmeproduzenten Madlib – zusammen mit Guilty Simpson als OJ Simpson – releast. Auf stonesthrow.com gibt es eine digitale Vorabversion und auf realvinylz.de einen Prelistening-Track:

[audio:http://stonesthrow.com/jukebox/guiltysimpson-calihills.mp3]
Guilty Simpson – Cali Hills
[via stonesthrow.com]

Artikel
0 Kommentare

Die 10 besten Tracks des Jahrzehnts

Nachdem pEtEr & NieLow die großartige Idee hatten, zum dreijährigen Jubiläum von blog.rebellen.info, ihre Freunde und Bekannten um Gastbeiträge zu bitten, habe ich natürlich sofort zugesagt und nutzte die Gelegenheit meine musikalische Top 10 der Jahre 2000-2009 kundzutun. Für die Wenigen, die die blogrebellen nicht lesen (Shame On You!), hier nochmal ein Re-Post auf realvinylz. Die Einzeltracks repräsentieren manchmal – aber nicht immer – das dahinterstehende Album und meistens stehen sie stellvertretend für eine musikalischen Quantensprung (also die kleinste mögliche Einheit einer Veränderung ;-)).

Den Beginn macht Madlib aka Quasimoto, die hochgepitchte Stimme des Underground HipHop, wie man diesen Sound, der mittlerweile via Stones Throw zum musikalischen Allgemeingut geworden ist, damals nannte. Astro Black vom Album The Unseen groovt wie Hölle und soll laut ‚Samples Used By Quasimoto‘ ein Sample von Joe Cockers ‚Woman To Woman‘ enthalten:

Wurde von Quasimoto auf Astro Black auch noch nur mit (allerdings fast brodelndem) Wasser gekocht, hat Guillermo Scott Herren aka Prefuse 73 den gängigen Produktionsskillz mal gehörig in den Arsch getreten. Sein Ich-Lass-Mal-Einfach-Die-Plattennadel-Irgendwo-Fallen-Sound sollte ab 2001 genrebashend sein. Wenn meine Musiklehrerin mit ihrer ‚DieStimmeAlsInstrument‘-These heute diese Platte hören würde, wäre sie wahrscheinlich noch mehr in ihrem Glauben erschüttert als nach meinem Bomb The Bass-Referat Anno 1990. Point To B – Ein Glitch-Hop Klassiker.

Nicht nur HipHop, auch der landläufige Singer/Songwriter-Track musste sich spätestens 2002 von Dntel zeigen lassen wo der Bartel den Most holen geht. Dntel drehte ein wunderschönes Liebeslied durch den Bitcrusher, mischte weisses Rauschen und Statik dazu und kreierte mein Scrambled Pop-Anthem des Jahrzehnts: ( This Is) The Dream Of Evan And Chan

Zurück zu Stones Throw, deren J Dilla und Madlib aka Jaylib aus ganz banalen Gründen den Pokal 2003 abräumen: The Official und das dazugehörige Album Champion Sound rocken wie Hölle.


[Weiterlesen]