Get Down To The Oldschool Rave Sound!
Hier gibt es ein Shockwave-Widget, dass dem ewigen Early-Nineties-Rave-Epigonen die Rückkehr in die Zeit von Amen-Breakz, Altern-8, Bizarre Inc. oder Liquid’s Sweet Harmony erlaubt.
Rave On!
Get Down To The Oldschool Rave Sound!
Hier gibt es ein Shockwave-Widget, dass dem ewigen Early-Nineties-Rave-Epigonen die Rückkehr in die Zeit von Amen-Breakz, Altern-8, Bizarre Inc. oder Liquid’s Sweet Harmony erlaubt.
Rave On!
Christian Wulff ist zwar ein – Wort ausdenken – , aber hat sich immerhin mit „Over the Rainbow“ als Abschiedslied das Stück gewünscht, das einst die amphetamindurchtränkte Schauspielerin Judy Garland zum Besten gab und das später auch als Tresor-Soundtrack von der MDMAzing Marusha gesungen wurde.
Also hat die Raving Society doch gewonnen und Herr Laarmann wird sich bestimmt riesig freuen. Ob er sich danach noch mit Gattin und Arschgeweih ins Matrix auf die Warschauer begeben wird, ist unklar. Geraved wird heute trotzdem. Erst Bellevue und von dort aus ins Wochenende starten.
Im übrigen hatte Elke Wittich die richtigen Worte für die Spießbürgerdebatte:
„Dabei wäre alles so einfach: Wenn man Leuten keinen Ehrensold zahlen möchte, dann sollte man sie zuallererst nicht als Bundespräsident beschäftigen. Und wenn Straftaten ein Grund für die Nichtzahlung wären, könnte es ganz geschickt sein, zunächst einmal den Ausgang eines Gerichtsverfahrens abzuwarten, bevor man sich mit viel Elan in die Debatte wirft. (…)“
Es wird aber nicht abgewartet, denn dass Christian Wulff das haben möchte, was ihm zusteht, ist un-er-hört.
„Wie Kassiererinnen, die Pfandbons klauen, und Rentner, die ihre deutschen Pensionen auf Mallorca durchbringen, oder Hartz IV-Empfänger, die nebenher ein bisschen schwarz arbeiten, gehören dem ehemaligen Bundespräsidenten nämlich alle Leistungen gestrichen, wegen mangelnder Demut vor dem Arbeit- bzw. Geldgeber, der in diesem Falle das deutsche Volk ist. Und das nimmt derzeit besonders übel: 200 000 Euro! Im Jahr! Was man damit alles anfangen könnte! Aufklärungsbroschüren über die Gefahren des Linksextremismus drucken, beispielsweise, oder Leute einstellen, die Leistungsbezieher überwachen, oder oder oder.“
Wiener Abfahrt. Zuerst ein sehr unbekanntes Label, das mit den nächsten beiden VÖs Technogeschichte schreiben sollte, als nämlich Ilsa Gold zuerst mit ‚Up!‘ und dann mit ‚Silke‘ die Zipfelmützenfraktion bis zum äußersten schwitzen ließ.
‚Hyperkarma‘ strahlt immer noch sehr viel Deepness im weltaltlichen Sinn aus, während das ‚Antibiotic Prod.‘ auf der A-Seite den perfekt antiseptischen Wavesound durch den Körper jagt. Definitiv ein Zeitdokument, einer Musik die es davor oder danach nicht hätte geben können.
Zum Runterkommen dann später was ruhiges von der Female Netaudiofront.
Who Loves You and Who do you Love?
Damian – Running Man
Mit dem Sample des Showmaster Damian aus dem Schwarzenegger-Film ‚Running Man‘ – aus dem auch die tolle Showidee ‚Climbing for Dollars‘ stammt – beginnt der fantastische Oldschool-Rave Mix von Moby.
Moby hatte sich mit seinen gesampleten Gospelgesängen, die erstaunlicherweise keinen Justizskandal wert waren, für mich schon unmöglich gemacht, kommt aber jetzt mit einem Mix um die Ecke der 1:1 aus meinem Platten- und Kassettenschrank stammen könnte.
[audio:http://www.culture-jamming.de/moby.mp3]
Moby – XLR8R Podcast
[via xlr8r.com]
Die Playlist ist der Hammer: Messiah, Mentasm, Altern8, Mobys letztes richtig gute Stück ‚Next Is The E‘, die leider etwas in Vergessenheit geratenen Niederländer Fierce Ruling Diva, die seinerzeit auf der Mayday für Furore sorgten, Bizarre Inc. und einige mehr. Bis auf die platt-dreiste ‚Strings Of Life‘-Kopie von Hyper Go Go eine stilbildende Auswahl aus einer Zeit in der ich leider noch zu jung für den Club war. Auch die Kassettenmitschnitte von damals sind durch Bandrauschen und Entmagnetisierung eher unhörbar geworden. Umso schöner es jetzt dank Moby wieder auf den Kopfhörern zu haben. It’s time to start… running!
‚For those who know‘, wird morgen ein Traum von 1992 in Erfüllung gehen – und wir fiebern schon seit Tagen drauf hin. Vielleicht werden sie ihre Lackiereranzüge anhaben, Atemmasken mit Eukalyptus betreufeln, damit die Es besser knallen und wild mit ihren 3Ø3s über die Bühne hüpfen. Vielleicht werden sie es auch nicht tun.
Definitiv werden Altern8 nach 15-jähriger Trennung wieder zusammen auf der Bühne sein und uns in eine Zeit eintauchen lassen in der die Euphorie immer auch einen positiv-melancholischen Unterton hatte; die Breaks von einer 9Ø9 kommen durften und Naivität, gepaart mit Experimentierfreude, ausreichte um die Nacht in Glück zu verwandeln.
Ob es ein Live- oder DJ-Set gibt … ist noch unklar – ist auch egal. „Top one, nice one – get sorted!“
Auch da: DJ Donna Summer, Sly 1, AC Slater
Wo: Maria am Ostbahnhof
Wann: 23h
Nach der verschrobenen 001 serviert uns Polymorphs Tony Lionni auf der 003 einen echten Raveslammer aufs Tablett. Gespickt mit einem hochpassgefiltertem Sägezahn, langen Chordsweeps die spielerisch auch in einem ruhigeren Track voll zur Geltung kommen würden – und hier erst recht passen – lässt die A-Seite die Endorphine wie von einer Flex aus dem Körper sprühen. Definitiver Höhepunkt der Nacht. Und auf der B ein Techno-Stück, das einen einfach antreibt. Mit seinen ratternden HiHats – die wie die mechanische Einspritzung eines alten BMW klingen – und treibenden Loops ist “The Brain“ genauso zeitlos wie die alten Münchner Reihensechszylinder. Bitte mehr davon.
Friede, Freude, Techno
von Bastian Thüne aus De:Bug 130
Techno ist neben der Musik vor allem auch eine Art des Feierns. Spaß, Hedonismus und Unvernunft treibt uns viele Wochenenden in die Clubs. Dabei geht es mitunter ganz schön humorlos zu, wenn dann im Endeffekt viele mit Sonnenbrille am Rumposen sind. “Im Techno nehmen sich manche auch immer sehr ernst und man kann das auch ein bisschen von der spaßigen Seite sehen”, erzählt uns ein gut gelaunter Harry Axt, der in einem Grand-Petrol-Video auch gerne mal einen Ein-Mann-Balkon-Rave inszeniert und dessen Name so unverfroren bodenständig klingt, als müsste er aussehen wie das deutsche Pendant zu Albert “Al” Borland aus der Serie “Hör mal, wer da hämmert”.
Hämmern tut es natürlich schon bei ihm, aber längst nicht so grobschlächtig, wie es der Name vermuten lässt. Das rote Karohemd, dass zwar wieder gut zu einem grundkonservativen Lebensstil passen würde, wird eben nicht durch einen wohlgenährten Bauch ausladend nach vorne zur Schau gestellt, sondern durch eine viel zu kleine Lederjacke aufs Korn genommen, die man sich gerne als Karnevalskostüm wünscht. Die knallenge Lackhose tut ihr übriges.
Aber Harry Axt ist ja auch Daniel Steinberg, der dem tranfunzeligen Minimal dieser Tage einen ordentlichen Schuss Chicago, Cut-Up und locker-hüftschwingende Housegrooves hinzufügt. Das funktioniert und hat Humor. Ob als DS auf Overdrive, als Daniel Steinberg auf Frontroom und Style Rockets oder eben als Harry Axt auf Grand Petrol und Kiddaz.fm. Da wundert es nicht, dass seine frühen Einflüsse neben den ersten Acidhouse-Platten, Phuture und Strictly Rhythm auch die gängige Dancemusic der frühen 90er war, wie Black Box, Technotronic oder Bizarre Inc.
Jedenfalls sind die beiden Alter Egos des 32-Jährigen derzeit auf vielen Tanzflächen anzutreffen und auch als DJ will sich der Berliner nicht nur auf einen Namen festlegen: “Ich lege meist unterschiedlich auf. Als Daniel Steinberg spiele ich eher einen nicht so harten, mehr techhousigeren Sound und bei Harry Axt wird es dann schon härter und technoider.” Beim Produzieren verlässt er sich ebenfalls auf diese Dichotomie, die es ihm ermöglicht zwei Seiten auszuleben. “Harry Axt ist dann immer ein bisschen doller, technoider und wirkt düsterer. Bei Daniel Steinberg fluffig, housig. Mit Samples … so Friede, Freude … (lacht).”
Auf seinem Debutalbum Planet Axt, das er jetzt als Harry Axt veröffentlicht, fügt Daniel glücklicherweise beide Seiten zusammen und nimmt uns mit auf seinen Planeten, auf dem schon sehnsüchtig die ravenden Weltraumgeschöpfe mit den Äxten in ihren Händen rumwedeln. Mit düsteren Basslines unterlegte Tracks, die die Melancholie mit Vocalfetzen auf ein funkiges Level anheben, und drohnigen Tunneln, durch die einzelne Klaviertöne hindurchschwirren, baut sich Daniel sein Universum zusammen. Das darf dann auch elektronische Big Band im Slowmotion-Tempo sein oder voll auf die Zwölf gehen. Schließlich geht es um Techno und dabei vor allem um den Spaß.
Der letzte Post liegt nun schon 2 Wochen zurück, was unter anderem daran liegt, das ich in geheimer Mission nach Hannover musste, was mir – in einer einsamen Nacht in einem drittklassigen Hotel – das Vergnügen verschaffte, eine Folge der Sendung Es Ist Doch Nur Musik auf dem Hannoveraner Regionalsender h1 zu sehen.
Dort besprachen sich, in herrlicher Post-VIVA-Lo-Fi-Optik, zwei Männer – mutmaßlich Musikjournalisten – mit erstaunlicher Sachkenntnis und einer Menge Witz.
Es handelte sich um Matthias Wieland und Bernd „Tiga“ Schwope, zwei aus dem wohl insgesamt zehnköpfigen Team der Sendung. Obwohl die Sendung vom Moderator mehrmals als Aufzeichnung entlarvt wurde, wurden eingespielte Videos mittendrin unterbrochen, was dieser mit den Worten kommentierte, da sei das falsche Video ausgekramt worden und das richtige könne man jetzt nicht finden. Dieses und die merkwürdig-amateurhaften Kamerapositionen und Schnitte kreierten eine leicht surreale Atmosphäre, zu der die ausgewählte Musik wunderbar beitrug.
Zwar kamen auch die beiden geschmäcklerischen Herren nicht um die neuen Alben von Mia. und Klee herum, aber immerhin nutzte Herr Wieland eine Mia.-Rezension der Zeitschrift Intro um deren musikalisch unterbelichtete Rezensentin elegant vorzuführen, hatte die doch einen Walzer-Part in Mia.s neuer Single Mein Freund als Tango bezeichnet.
Auch die Tatsache, dass Bernd Schwope Nu Jazz und Brazilectro als ‚anspruchsvolle Musik‘ bezeichnete, kann man wohl nur im Hannoveraner Mikrokosmos verstehen, wenn man weiß, dass Schwope einen Club im Hannoveraner Asodissen-Viertel am Raschplatz betreibt, der im gegebenen Umfeld wohl tatsächlich extrem distinguiert sein dürfte…
Im Rahmen der Sendung wurden Platten von Lady GaGa, Calexico, The Faint, Martina Topley Bird, 3-11 Porter und Rex The Dog vorgestellt und besprochen, was im deutschen Musikfernsehen erst mal einer nachmachen soll.
Apropos Rex The Dog: Der – mittlerweile als nicht Daniel Miller seiend – geoutete Produzent Jake Williams hat ja gerade sein erstes Album draussen, das nach der 12″ Frequency nun schon seit 4 Jahren erwartet wurde.
Ich war ja am 26. August 2005, als Rex the Dog auf der TOTAL 6-Party im Rahmen des c/o pop Festivals erstmalig seine Identität lüftete, persönlich anwesend, kann mich aber nur noch an massives Abfeiern zu seinem Hit I Look Into Mid Air erinnern und nicht mehr an sein Gesicht.
Das Album The Rex the Dog Show weist rextypische Abgeh-Tracks im Drei-Minuten-Popformat auf.
Just what is it that you want to do? We wanna be free / We wanna be free to do what we wanna do /
And we wanna get loaded / And we wanna have a good time / That’s what we’re gonna do / No way baby lets go / We’re gonna have a good time – We’re gonna have a party
The Wild Angels
Primal Scream sind mir als allererstes in der Provinzdisco meiner Jugend – dem Doch Du in Bocholt – begegnet:
Andrew Weatherall aka Sabres Of Paradise aka Two Lone Swordsmen bearbeitete den Primal Scream Song I’m Losing More Than I’ll Ever Have mit einem Heavy Bass Groove, dem zentralen Sample aus Peter Fondas B-Movie The Wild Angels und einem Drumloop, den er aus dem Soul II Soul-Bootleg von Edie Brickell’s What I Am geklaut hatte.
Das Ergebnis war der Dub-Breakbeat-Rave-Indiepop-Hit Loaded, der die Tanzflächen der Provinz-Oberprimaner auf einen Groove einschwörte.
Soul II Soul hatten den Beat ihrerseits natürlich nicht selbstgebastelt, sondern aus dem Song The Jam von Graham Central Station ab Minute 5:11 gesamplet und phatt editiert. So bleibt offen, woher Weatherall den Beat nun wirklich hatte…
Primal Scream, die Formation um den postmodernen Rockposer Bobby Gillespie, brachten auf dem – von Weatherall produzierten – Album Screamadelica zusammen, was nicht zusammen gehörte: Rock und Psychedelic aus den 60er und 70er, Heavy Dub Bässe, unglaublich langsame Breakbeats, Heroin, Pet Sounds, David Bowie und die Ecstasy-Euphorie der frühen Madchester-Tage. Das Ergebnis: Peace, Love and Happiness
Screamadelica markierte einen Wendepunkt in der Geschichte moderner Tanzmusiken, indem es der piefigen Indierock-Sackgasse eine offene Schnittstelle, an die faszinierenden Soundwelten von Reggae, Dub, Electronica, Hip Hop und Urban Soul, lieferte und damit musikalische Optionen schuf, die bis heute auf den Dancefloors dieser Welt nachhallen.
Primal Scream haben übrigens gerade ihr neuntes Album Beautiful Future rausgebracht, mit „Poserrock und Angebermucke der sympathischen Sorte“ (Spex 9/10 2008).
Das Wiener Label Big-N-Hairy, selbsterklärt zuständig für Breakbeat von Nu-Skool und New Wave (?) über Bouncing Shit zu Trashy Electro, veröffentlicht am 1. Oktober seine zweite Katalognummer: Tomorrow von Florian Richling aka Tipanic und Nicole Hensei aka Ravissa.
Normalerweise habe ich garnichts gegen den forcierten Crossover von Rockbeats und -gitarren mit einer ordentlichen Rave-Nummer, aber der Tipanic Edit erschreckt mich doch schon in den ersten Takten mit einem gefühlten Sample aus Nick Kamens Ekel-Schmusepop-Nummer I Promised Myself.
Ich mag mich verhören, aber Klangfarbe und Akkordfolge sind doch extrem ähnlich. Ansonsten stompt der Track eigentlich recht ordentlich rotzig voran, der Gesang erinnert an Karl Hyde von Underworld, die ich jedoch immer schon – bis auf das grossartige Born Slippy – für etwas überschätzt gehalten habe.
Trotzdem dürfte der Edit auf Clash-orientierten Tanzflächen durchaus funktional sein, höre ihn nachher nochmal auf ein paar Wodka Cranberry.
Der Ravissa Edit ist elektronischer und mehr in Richtung Tech House orientiert. Die Klampfe fehlt glücklicherweise und der stark breakorientierte Track macht Spass und hat das Potential eine eingeschlafene Party wieder auf den rechten Kurs zu bringen.
Die Tracks sind ordentlich produziert, nur fehlt noch die entscheidende Prise Magie, die aus einem DJ-Tool einen Spätsommerhit macht. Bin gespannt wie sich Label und Künstler weiter entwickeln werden.