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Platte des Monats (in reverse): James Blake – s/t [Atlas Recordings]

jbl

James Blake, die eierlegende Wollmilchsau des Dubstep Popstep, Hype des Jahres 2010/2011 und die Gelddruckmaschine von R&S, veröffentlichte sein selbst betiteltes Debutalbum, das wirklich zum Abgewöhnen ist.

Nerviges Rumgejammere in schlechter Nachahmung von Antony and the Johnsons (Hegarty beherrscht dies immerhin richtig) trifft auf Singer-Songwriter-Belanglosigkeiten und ein wenig an Dubstep angelehnte Deepness. Wahrscheinlich ist es aber gerade dieser Mischmasch, aus mittelmäßiger Beherrschung verschiedener Genres, der diesen Hype verursacht hat. Aber es soll ja auch Leute geben, die Dieter Nuhr für intellektuell-anspruchsvoll halten.

Mit diesem Sound könnte man höchstens noch ein paar Latte-Macchiato-Mütter begeistern, die in ihrer Jugend in Lounges zu Buddha-, K&D- und Nouvelle Vague-Compilations abhingen, oder (Ex-)Kiffer die sich für gereift halten. Dass ausgerechnet die ganze Technopresse so dermaßen drauf anspringt, liegt wahrscheinlich daran, dass Singsang nicht allzu oft anzutreffen ist. Schließlich gibt es in jeder der von ihm zusammengepanschten Musikarten tausendmal bessere Leute. Nur muss man diese auch kennen.

Wirklich Gedanken machen, würde ich mir allerdings machen, wenn der Musikexpress auf den Hype-Zug mit aufspringt. Ist diese Zeitschrift doch vor allem dafür bekannt, ihren Lesern permanent die 100 wichtigsten Alben des Rock in zigfachen Variationen aufzudrücken.

Zum Glück gibt es auf R&S auch noch Pariah, dem Sven VT einen sehr netten Artikel widmete und der in den nächsten Tage auch hier noch in Erscheinung treten wird.

Nachtrag: Wie JJ richtig bemerkte ist die Platte nicht bei R&S sondern bei Atlas Recordings erschienen.

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