Heute fahre ich auf dem Weg zum Büro bei der DAM Gallery vorbei um mir das Ende der Ausstellung »Meine Wunderkammer« anzusehen. Mich empfängt eine junge, nicht unattraktive, aber irgendwie anämisch wirkende junge Frau, die mir mit Begeisterung die vielen Exponate erläutert.
Joachim Lottmann nennt diesen Typ Frau in seinem Buch »Endlich Kokain« Galerinas: »dünne, ätherisch-schöne Frauen zwischen 25 und 35, leicht verblüht, kunstsinnig und eingebildet, mit einem Hang zum Masochismus und zum Dienen«.
Tatsächlich verbringe ich eine ganze Stunde in der Galerie und befeuert durch den (eigentlich recht moderaten) Alkoholkonsum des gestrigen Abends komme ich in Hochstimmung. Die Namen zeitgenössischer Künstler fliegen an mir vorbei und ich erinnere mich wieder an die Begeisterung die ich bei der Produktion von Culture Jamming gespürt habe.
Auch wenn die Galerina den Großteil der Konversation übernimmt, habe ich am Schluss das Gefühl auch ich habe einen Funken in ihr geschlagen. Aus Verlegenheit kaufe ich dann einen Katalog der Künstlerin Lynn Hershman Leeson, die interessant zu sein scheint. Kann man ja von der Steuer absetzen, als werdender Autor.
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