Ein Klopfen an der Baracke weckte Pāl aus unruhigen Träumen, in denen er im Innenraum einer großen Maschine war und drohte von einem üppig sprießenden Kabelgewirr erdrosselt zu werden. Draußen dämmerte es, ganz leichter Nieselregen lockerte die morgendliche Schwüle auf.
Pāl setze schnell sein Uniformkäppi auf die ausufernde Lockenmähne und zog ein halbwegs frisches T-Shirt über. Er öffnete die Tür einen Spalt. Draußen standen zwei Männer. Einer von ihnen hatte locker eine AK-47 vor dem Bauch hängen, der andere trug eine Walther P1 am Gürtel, beide eine lose gebundene Kufiya auf dem Kopf und die Desert Camouflage Hosen amerikanischer Militärs. Das unverkennbare Mode-Crossover der Partisanen. Das ging ja schnell.
»Salaam! Meine Name ist Shahzad, der Name meines Begleiters tut nichts zur Sache.«
»Salaam!«, entgegnete Pāl und versuchte möglichst ahnungslos dreinzuschauen. Er bekam oft Besuch von den Partisanen und meistens ging es nur um mehr oder weniger günstige Tauschgeschäfte.
»Kommen Sie doch herein. Ich bin gerade aufgewacht. Ich habe einen gesegneten und tiefen Schlaf, Inschallah. Ich werde einen Tee kochen. Leider habe ich nur einen Stuhl, aber Sie können sich gerne auf das Feldbett setzen.«
Der Mann, der sich mit Shazad vorgestellt hatte, kam herein, während sein Partner vor der Tür stehen blieb und sich ein Zigarette anzündete. Also kein einfacher Tauschbesuch.
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